Homeoffice-Empfehlung und Maskenpflicht wurden gestrichen. Die meisten Firmen zeigen sich erfreut und überlassen den Angestellten nun die Entscheidung.
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Der Bundesrat hat die Maskenpflicht und Homeoffice-Empfehlung aufgehoben. - Keystone/Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Firmen freuen sich über die Lockerungen und setzen diese auch um.
  • Die Mitarbeitenden sollen nun selber entscheiden, ob sie weiterhin im Homeoffice bleiben.
  • Der Swisscom hingegen geht es mit den Lockerungen etwas zu schnell.
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Die Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus treffen viele Schweizer auch im Arbeitsleben. Neben der Maskenpflicht hat der Bundesrat am Mittwoch auch gleich die Homeoffice-Empfehlung aufgehoben.

«Wir begrüssen die Lockerungen des Bundesrates, und freuen uns, wieder im Office und nun auch ohne Maske zusammenzuarbeiten!» Den Jubel von Sunrise-Mediensprecherin Fabienne Rüetschi teilten die meisten Mitarbeitenden, wie interne Umfragen zeigten.

Sunrise Shop roaming regeln
Eine Kundin in einem Shop von Sunrise. - Keystone

Zur Rückkehr ins Büro werde jedoch niemand gezwungen. Die Mitarbeitenden würden mit dem Team zusammen selber entscheiden, wie und wo sie arbeiten, erklärt Rüetschi. «Wir empfehlen ihnen, die Kolleginnen und Kollegen mindestens während 40-60 Prozent der Arbeitszeit persönlich zu treffen.» Man halte sich weiterhin an die Hygienevorschriften des Bundes und biete somit einen sicheren Arbeitsplatz.

Novartis und Nestlé lassen den Mitarbeitenden wegen Coronavirus freie Wahl

«Wir sind über diesen Schritt erfreut und werden in den Büros die Maskenpflicht aufheben», sagt auch Novartis-Sprecherin Anna Schäfers. Man nehme die Bedenken der Mitarbeitenden, welche einer Risikogruppe des Coronavirus angehören oder sich unsicher fühlen, sehr ernst. «Wir zählen auf die Vernunft unserer Mitarbeitenden, dass sie beim Umgang mit besonders gefährdeten Personen weiterhin Vorsicht walten lassen und auf freiwilliger Basis eine Maske anziehen.»

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Der Hauptsitz des Schweizer Pharmaunternehmens Novartis.
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Nestlé lässt den Mitarbeitenden nach Corona die Wahl, ob sie im Homeoffice bleiben wollen – dort wo es möglich ist.

Am Mittwoch hätten noch rund 75 Prozent der Angestellten aus dem Homeoffice gearbeitet. Aus Rückmeldungen wisse man, dass die meisten einen Mix aus Arbeit im Büro und Arbeit von Zuhause aus anwenden werden. Wo es die Situation zulasse, dürften Novartis-Mitarbeitende daher ihren Arbeitsplatz selber wählen. «Wir erhoffen uns einen positiven Energieschub durch die Öffnung, da persönliche Interaktionen für die Teamarbeit und Innovation zentral sind», so Schäfers.

Fühlen Sie sich wohl im Büro ohne Maske?

Auch das grösste Industrieunternehmen der Schweiz setzt auf die freie Wahl. «Das Arbeiten von zu Hause aus war bei uns bereits vor der Pandemie möglich und bleibt weiterhin eine Möglichkeit», sagt die Mediensprecherin von Nestlé, Inge Gratzer.

Coronavirus: Swisscom steht bei Lockerungen auf die Bremse

Der bundesnahen Swisscom gehen die Lockerungen etwas zu schnell: «Die Zahl der Neuinfektionen ist immer noch sehr hoch – wir lockern bei Swisscom die Massnahmen etwas langsamer», erklärt Mediensprecherin Sabrina Hubacher. «Individuelle Arbeiten können unsere Mitarbeitenden nach wie vor im Homeoffice erledigen. Sie können sich aber auch wieder vor Ort treffen, etwa für Workshops und bei Bedarf für Teammeetings.»

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Blick in ein offenes Büro der Swisscom im Juni 2015. - Keystone

«Wir fordern unsere Mitarbeitenden nach wie vor auf, vor Ort die Hygienemassnahmen zu beachten, Abstände einzuhalten und regelmässig zu lüften», so Hubacher. «Die Teilnehmerzahl in den Sitzungsräumen ist immer noch eingeschränkt, und wir empfehlen das Tragen einer Maske bei Workshops und Meetings. Aktuell verzichten wir noch auf Team-Apéros und Anlässe.»

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