Coronavirus: Mega-Ansturm auf Zoos, wenig Besucher in Kinos

Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Corona-Massnahmen arbeiten einige Zoos bereits gewinnbringend.
- Kinos dürften noch länger auf finanzielle Unterstützung angewiesen sein.
Seit einer Woche geniessen Schweizer mehr Freiheiten. Gerade in der Freizeit: Innenräume von Zoos sind wieder offen, Kinosäle ebenso. Beiderorts gilt Maskenpflicht und eine Personenbeschränkung. Dennoch fällt die erste Bilanz unterschiedlich aus.
Offensichtlich gut besucht war der Berner Tierpark Dählhölzli. Besucher mussten am Wochenende bis zu einer Stunde vor dem Zoo verharren. Direktor Bernd Schildger spricht von einem «sehr grossen» Interesse.
Positives Fazit zieht auch der Zoo Zürich. Die Besucherzahlen seien tendenziell höher als in vergleichbaren Zeiträumen in früheren Jahren. «Das für den Zoobesuch ideale Wetter hat hier sicher geholfen», sagt Sprecherin Rita Schlegel.

Die Umsätze seien ebenfalls gut, auch dank der Wiedereröffnung der Terrassen der Zoorestaurants. «Wir sind hierfür sehr dankbar, zumal wir viele Angebote – etwa Führungen und Veranstaltungen –nach wie vor nicht durchführen dürfen.» Dadurch entgehen dem Zoo wichtige Einnahmequellen.
Teilweise sogar gewinnbringend
Gut sieht es auch im Zoo Basel aus. Gemäss Sprecherin Tanja Dietrich waren die Wochenend-Eintritte mit 2019 praktisch identisch.
Noch besser klingt es im Natur- und Tierpark Goldau. Die Zahlen seien auf dem Niveau der Vorjahre. «Zum Teil sind sie sogar etwas besser und wir können damit gewinnbringend wirtschaften», sagt Direktorin Anna Baumann.

Anders als in den Zoos hat die Wiedereröffnung der Kinos vergangenes Wochenende zu keinem Besucheransturm geführt. Nicht zuletzt wegen des schönen Wetters.
Grosse Kinos wegen Coronavirus nicht ausverkauft
«Ausverkaufte Vorstellungen hatten wir nicht, wobei wir auch nicht damit gerechnet haben», sagt Pathé-Sprecherin Jolanda Schönenberger. Dennoch zieht sie ein positives Fazit.
Ähnliche Beobachtung bei Konkurrentin Blue Cinema, ehemals Kitag. Sprecherin Olivia Willi sagt: «Die Auslastung entsprach in etwa unseren Erwartungen: So waren Gäste da, aber es wurden nicht alle verfügbaren Kapazitäten ausgelastet.» Neben dem Wetter sieht Willi auch das Coronavirus und fehlende Blockbuster als Grund für die Zurückhaltung.

Die Bieler Kinounternehmerin Edna Epelbaum hat ihre Säle in Bern, Biel und der Westschweiz bereits Mitte letzte Woche geöffnet. Einige Vorstellungen waren sogar ausverkauft. «Aber das darf nicht überbewertet werden bei den strikten Massnahmen.»
Was haben Sie vergangenes Wochenende gemacht?
Aktuell dürfen Kinosäle höchstens zu einem Drittel oder mit maximal 50 Personen belegt sein. «Mit den vorgegebenen Sicherheitsmassnahmen lässt sich zurzeit nicht rentabel arbeiten», sagt Epelbaum. «Wir werden auch in den kommenden Monaten auf finanzielle Unterstützung angewiesen sein.»