Carlos Ghosn will Kosten für Luxus Hochzeit in Versailles tragen

Das Wichtigste in Kürze
- Automanager Carlos Ghosn feierte 2016 im Schloss Versaille seine Hochzeit.
- Die Party wurde am Ende durch Renault finanziert. Ghosn bezieht Stellung.
Bei den Vorwürfen zu der Finanzierung der Hochzeitsparty von Carlos Ghosn handelt es um ein «Missverständnis». Das sagt sein Anwalt Jean-Yves Le Borgne. «Das grosse Problem dieser überlasteten Menschen, die die Welt bereisen und sowohl Nissan als auch Renault regieren, besteht darin, dass ihnen die Details ihrer privaten Angelegenheiten entgehen», sagte Ghosns Anwalt am Freitag dem Sender Franceinfo.
Ghosn sei bereit, die fraglichen 57'000 Franken für die Raumnutzung im Schloss Versailles zurückzuzahlen. Er habe damals keine Rechnung erhalten.
Party mit Renault-Sponsoring?
Der französische Autobauer Renault hatte am Donnerstag angekündigt, die Justiz wegen mutmasslicher persönlicher Vorteilsnahme Ghosns einzuschalten. Konkret ging es um die Hochzeitsparty des Automanagers im Oktober 2016 im Schloss Versailles. Renault hatte 2016 mit dem Schloss einen Sponsoring-Vertrag abgeschlossen, der es Versailles ermöglicht, eine Reihe von Restaurierungen über Renault zu finanzieren.
Im Gegenzug profitiert das Unternehmen von Dienstleistungen. Dazu habe auch die Nutzung der Räume des Schlosses für die Hochzeit gezählt. Dafür veranschlagt Versailles 50'000 Euro, die über den Vertrag mit Renault abgerechnet wurden.
Seit November 2018 in U-Haft
Der 64-jährige Ghosn war am 19. November in Tokio wegen Verstosses gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben.
Vor Gericht hatte der Top-Manager seine Unschuld beteuert und vermutete einen Komplott gegen ihn. Der gebürtige Brasilianer ist Architekt der Autoallianz aus Renault und den japanischen Herstellern Nissan und Mitsubishi.