Die Corona-Krise und hausgemachte Probleme drücken bei Bayer auf das Ergebnis. Nun soll in den nächsten Jahren noch mehr gespart werden.
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Das Logo der Bayer AG leuchtet in Leverkusen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Schulden abzubauen, muss Bayer seine Sparmassnahmen verschärfen.
  • Es soll eine Einsparung in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erreicht werden.
  • Bei den Aktien rechnet der Pharma- und Agrarkonzern mit einem Rückgang.
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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will noch mehr sparen, um die hohen Schulden abzubauen. Ab 2024 sollen zusätzlich mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr an Kosten wegfallen, teilte der Dax-Konzern am Mittwochabend mit. Dies sei nötig, um in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld bestehen zu können. Dabei sei auch ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen möglich.

Die Einsparungen sollten zusätzlich zu den jährlichen Ergebnisbeiträgen ab 2022 in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erreicht werden. Diese wurden im November 2018 angekündigt. Das Geld sei für weitere Investitionen in Innovation und profitable Wachstumschancen sowie zum Schuldenabbau vorgesehen.

Bayer hatte 2018 viel Geld für den Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ausgegeben. Darauf folgten zahlreiche juristische Probleme um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat auf. Es wird an milliardenschweren Vergleichen gearbeitet.

Bayer Aktie: Konzern rechnet mit Rückgang

Für 2021 erwartet der Konzern einen Umsatz in etwa auf dem Niveau von 2020. Beim währungsbereinigten Ergebnis pro Bayer Aktie rechnet der Konzern mit einem Rückgang.

Den gesenkten Ausblick für dieses Jahr bestätigte Bayer. Besonders in der Agrarbranche hätten sich in der Corona-Krise die Wachstumserwartungen reduziert, hiess es weiter. Diese Situation werde sich voraussichtlich in nächster Zeit nicht ändern. Die direkten Auswirkungen der Pandemie würden hier tiefgreifender sein als zunächst erwartet.

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Das Hauptquartier der Bayer AG in Leverkusen, Deutschland. Die Bayer Aktie wird vermutlich abnehmen. - Keystone

Der Konzern nannte auch teilweise massive negative Währungseffekte wie beispielsweise beim Brasilianischen Real als Belastungsfaktoren. Vor diesem Hintergrund rechnet Bayer mit Abschreibungen im Agrargeschäft im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich.

Bei den anderen Geschäftsbereichen sieht es deutlich besser aus. Der Pharmabereich werde voraussichtlich im kommenden Jahr wieder wachsen, hiess es. Dort seien weiter steigende Investitionen geplant, auch durch Zukäufe von Produkten.

Die Gesundheitssparte habe sich stark entwickelt und solle in den kommenden Jahren schneller wachsen als vergleichbare Wettbewerber. Hier kann sich Bayer kleinere Übernahmen vorstellen. Auf der anderen Seite prüft das Unternehmen auch den Verkauf eigener Geschäfte und Marken in kleinerem Umfang.

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