Die Grossratswahlen im Kanton Bern steht bevor. Nora Joos, Stadträtin der Jungen Alternative (JA!) erklärt im Gastbeitrag, was ihre Partei bewirken will.
Wahlfoto von Eva Krattiger (oben) und der Gastautorin Nora Joos (unten). - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • In fünf Kantonen wurde der Mindestlohn eingeführt.
  • Die Junge Alternative will sich für einen Mindestlohn im Kanton Bern starkmachen.
  • Erwerbstätige machen die Hälfte der von Armut betroffenen Menschen in der Schweiz aus.
  • Am 27. März sind Grossratswahlen im Kanton Bern.
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Die Kantone Basel-Stadt, Neuenburg, Jura, Tessin und Genf machen es vor. Sie alle haben in den vergangenen Jahren einen kantonalen Mindestlohn eingeführt. Wann zieht der Kanton Bern nach? Dringend notwendig wäre es!

In der Schweiz ist Armut häufig nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Doch für viele Menschen ist es tagtäglich Realität.

Hälfte der von Armut betroffenen sind Angestellte

Von Armut betroffen sind Personen ohne Arbeit, aber auch viele mit. Die Hälfte der Armutsbetroffenen sind angestellt. 2020 waren gemäss Bundesamt für Statistik 8,5 % der Bevölkerung von Armut betroffen. Und das, obwohl die Hälfte einer Lohnarbeit nachgeht.

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Nora Joos (JA!) während einer Sitzung im Stadtrat. - zVg

Als armutsbetroffene Person in der Schweiz zu leben, hat viele Facetten. Die Teilnahme an der konsumorientierten Gesellschaft ist erschwert. Was dies für konkrete soziale Auswirkungen mit sich bringt, ist jedoch schwierig fassbar.

Nicht alle Armutsbetroffenen erleben die gleichen sozialen Folgen. Die typische armutsbetroffene Person in der Schweiz gibt es nicht. Alle erleben ihre Situation anders, je nach Ursache und Lebensumständen.

Leben wird immer teurer

Was jedoch für alle gleichermassen gilt: Ihre Situation muss ändern! Dies sollte selbstverständlich sein. So selbstverständlich wie anständige Löhne.

Das Festlegen eines Mindestlohns im Kanton Bern wäre ein erster kleiner Schritt bei der Bekämpfung von Armut. Eine erste Verbesserung für die Erwerbstätigen.

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Nora Joos (JA!) spricht im Stadtrat. - zVg

Schliesslich wird das Leben in der Schweiz immer teurer. Die Mieten im Kanton Bern sind im Herbst 2021 im Vergleich zum Frühling 2017 um 4 Prozent gestiegen. Die Krankenkassenprämien steigen und die Tieflöhne bleiben tief.

Diese Kosten, welche die Unternehmen bei den Löhnen sparen, muss die Gesellschaft später bei den Ergänzungsleistungen übernehmen oder müssen die Erwerbstätigen mit Zweitjobs kompensieren. Das muss ein Ende haben.

Der Kanton Bern soll jetzt einen Mindestlohn einführen. Setzen wir uns darum hier und jetzt für einen Lohn fürs Leben ein – Liste 3 (Junge Alternative, JA!) am 27. März in den Grossen Rat wählen!

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