Zürcher Journalistenpreis 2023 geht an Peter Haffner

Das Wichtigste in Kürze
- Peter Haffner gewinnt den Zürcher Journalistenpreis 2023.
- Vier weitere Texte wurden ausgezeichnet und mit 10 beziehungweise 5000 Franken geehrt.
Der Journalist und Schriftsteller Peter Haffner erhält für sein Lebenswerk den Zürcher Journalistenpreis 2023. Ausserdem hat die Jury ein Autorenteam und drei Journalisten für ihre herausragenden Arbeiten ausgezeichnet. Die Preise wurden am Dienstagabend verliehen.
Haffner sei ein in alle Weltgegenden gereister Beobachter. Mit seinen Texten sorge er seit Jahrzehnten in diversen in- und ausländischen Titeln für Aufsehen. Dabei finde sich in Haffners Texten nichts Gehetzes, Halbfertiges oder gar künstlich Aufgeregtes. Das sind die Worte, mit denen ihn die Stiftung Zürcher Journalistenpreis in einer Mitteilung lobpreist.
Sorgfalt und Phantasie zeichnen Peter Haffner aus
Stattdessen verbinde sich in seinen Artikeln die Sorgfalt des Uhrmachers mit der Phantasie des Künstlers. So hiess es in einer Laudatio von Manfred Papst. Seine Texte erschienen unter anderem in «NZZ Folio» und dem «Magazin» des «Tages-Anzeigers».
Die Fachjury attestiert Haffner Meisterschaft in verschiedenen journalistischen Formen: in grossen Reportagen, aber auch in funkelnden Essays zur Phänomenologie des Alltags, in politisch-soziologischen Glossen oder in Beiträgen zur Kulturkritik.
226 Arbeiten eingereicht
Adrienne Fichter und Ivan Ruslyannikov von der «Republik» erhielten einen Preis für ihre Recherche «Yandex – ein Tech-Unternehmen kreiert Zombies». In dieser zeigen sie auf, wie das einst hippe russische Tech-Start-up zum grössten Propagandainstrument des Kreml wurde.
Janique Weder von der «NZZ» wurde für ihren Text «Bogotá einfach» prämiert. Darin erzählt sie die Geschichte von einem Schweizer Rentnerpaar, das von der afrikanischen Mafia als arglose Drogenkuriere rekrutiert wurde.
Sarah Serafini gewann einen Preis für ihre bei «Watson» publizierte Reportage «Das vernichtete Leben der Fulya Demir». Es handelt sich um die Chronik eines Femizids.
Matthias Venetz ist bester Newcomer beim Zürcher Journalistenpreis
Der Newcomer-Preis ging an Matthias Venetz für seinen im «Walliser Boten» veröffentlichten Text «Die leeren Kinderbetten von Lommel». Dafür reiste er zehn Jahre nach dem schwersten Verkehrsunfall im Wallis in die belgische Kleinstadt. Er wollte verstehen, was der Verlust von 15 Kindern mit einer Gemeinschaft macht.
Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 von einer Fachjury verliehen. Jeder der Hauptpreise ist mit 10'000 Franken dotiert, der 2018 ins Leben gerufene Newcomer-Preis mit 5000 Franken. Insgesamt wurden für den diesjährigen Journalistenpreis 226 Arbeiten aus der ganzen Deutschschweiz eingereicht.