Zürcher Ausflugsbeiz Rosinli eröffnet nach Konkurs wieder

Das Ausflugsrestaurant Rosinli oberhalb des Pfäffikersees in Adetswil ZH war Mitte März nach einer Pleite geschlossen worden. Gründe für die Schliessung waren laut Betreiber ein miserabler Sommer, ein harter Winter, steigende Energiepreise und sinkende Besucherzahlen.
Trotz der attraktiven Lage mit Blick auf See und Alpen blieb das Restaurant leer, wie «Züriost» berichtet. Auch eine Spendenaktion des damaligen Pächters brachte nicht die erhoffte Rettung.
Zwei Monate später wird wiedereröffnet
Doch nach nur zwei Monaten Stillstand kam aber die Wende: Das Rosinli öffnete überraschend wieder, nun unter neuer Leitung.
Die Besitzerin setzt auf ein kleineres Team und eine einfachere Küche, wie ein Aushang am Eingang verrät.

«Nach den schwierigen Erfahrungen mit dem letzten Pächter, (...) sind wir nun gezwungen, kleinere Brötchen zu backen». So zitiert es «Zuerioberland24» aus dem Schreiben.
Ex-Pächter erhebt schwere Vorwürfe
Die Wiedereröffnung sorgt im Zürcher Oberland nicht nur für Freude. Der ehemalige Pächter reagierte wütend und machte seinem Ärger auf der Webseite des Restaurants Luft.
Er wirft dem Konkursamt vor, das Inventar im Wert von über 100'000 Franken günstig an die Besitzerin verkauft zu haben. Genau gesagt für nur 5000 Franken, was den Gläubigern massiv geschadet hätte.
Gegen den Entscheid hat er beim Bezirksgericht Pfäffikon ZH Beschwerde eingereicht, wie «Bluewin» berichtet.
Spenden sind ebenfalls Streitpunkt
Die Spenden aus dem Crowdfunding sorgen ebenfalls für Streit. Denn gut 6000 Franken, die zur Rettung des Rosinli gesammelt wurden, will das Konkursamt in die Konkursmasse einfliessen lassen.
Warst du schon einmal im Rosinli?
Der Ex-Pächter fordert, dass das Geld an die Spender zurückgeht. Auch hierzu läuft eine Beschwerde.
Bis zur Gerichtsentscheidung will er aber keine weiteren Kommentare abgeben.
Schwierige Zeiten für Traditionsbeizen
Das Schicksal des Rosinli steht exemplarisch für viele Ausflugsrestaurants in der Region. Trotz malerischer Lage kämpfen zahlreiche Betriebe mit wirtschaftlichen Problemen.
Experten nennen als Hauptgründe die Wetterabhängigkeit, gestiegene Kosten und verändertes Ausflugsverhalten der Gäste.
Wie «Züriost» berichtet, ist das Rosinli nicht das einzige Berggasthaus im Zürcher Oberland, das zuletzt schliessen musste.
Eigentümerin setzt auf Neustart
Die Eigentümerin des Rosinli sieht die Zukunft trotz der schwierigen Vergangenheit optimistisch. In ihrem Schreiben lobt sie die neue Geschäftsführerin, die mit Erfahrung und Engagement einen Neuanfang wagen soll.
Die Hoffnung ist, dass das Rosinli wieder zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Ausflügler wird. Ob die Beschwerden des Ex-Pächters aber Erfolg haben, entscheidet nun das Bezirksgericht Pfäffikon ZH.
Die neue Betreiberin konzentriert sich derweil auf den Alltag und will mit einem einfacheren Konzept überzeugen. Die Gäste können sich wieder auf die Aussicht und ein Stück Tradition freuen, während hinter den Kulissen weiter gestritten wird.