Wolf: Der Bundesrat beantragt Rückstufung beim Schutzstatus

Das Wichtigste in Kürze
- Der Wolf soll nicht mehr «streng geschützt», sondern lediglich «geschützt» sein.
- Der Bundesrat stellt einen Antrag bei der Berner Konvention des Europarats.
- Grund sei der gestiegene Wolfsbestand in Europa.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat bei der Berner Konvention einen Antrag auf die Rückstufung des Wolfes eingereicht. Das Raubtier soll nicht mehr «streng geschützt», sondern nur noch «geschützt» sein.
Der ständige Ausschuss der Konvention wird den Antrag an seiner jährlichen Sitzung im November beraten, wie das Bafu am Donnerstag mitteilte. Das Bundesamt leistet mit dem Antrag einem Auftrag der Umweltkommission des Ständerats Folge.
Würde der Antrag gutgeheissen, bliebe der Wolf zwar geschützt. Die Vertragsstaaten hätten aber beim Umgang mit ihm einen grösseren Spielraum. Sie würden indes verpflichtet bleiben, Schutz- und Interventionsmassnahmen gesetzlich zu regeln und mit nationalen Programmen den Wolfsbestand zu kontrollieren.
Wolfsbestand gestiegen
Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hatte einen gleichlautenden Antrag der Schweiz bereits 2006 abgelehnt. Mit dem zweiten Anlauf will das Bafu dem inzwischen in Europa gestiegenen Wolfsbestand Rechnung tragen.
Das derzeit in der parlamentarischen Beratung steckende Jagdgesetz, das die Bestandsregulierung beim Wolf erleichtern soll, ist vom Antrag nicht tangiert. Die aktuelle Revision ist innerhalb der geltenden Bestimmungen der Berner Konvention möglich.
In die Schweiz wanderten 1995 die ersten Wölfe ein. Vor sieben Jahren bildete sich in Graubünden das erste Rudel. Heute gibt es drei bis vier Rudel und etwa 50 Wölfe in der Schweiz.