WhatsApp: Ärger über Aus des Messenger-Diensts an Berner Schulen

Das Wichtigste in Kürze
- WhatsApp soll an Berner Schulen nicht als Kommunikations-Kanal verwendet werden.
- An den Schul-Standorten werden unterschiedliche Alternativen eingesetzt.
- Das sorgt bei Eltern für Chaos.
Berner Schulen sollen WhatsApp nicht mehr als Messenger-Dienst verwenden. Grund ist eine Intervention der Datenschutzbeauftragten der Stadt Bern beim Schulamt.
Sie kam zum Schluss: Die Einwilligung sämtlicher Personen einer Chatgruppe reicht nicht für eine datenschutzkonforme Verwendung von WhatsApp aus. Denn alle Daten der jeweils im Telefonverzeichnis geführten Personen werden dem Betreiber – Meta – in die USA übermittelt.
Was halten Sie davon, dass WhatsApp die Daten an Meta weitergibt?
Berner Schulleiter erhielten so die Anweisung, für Klassenchats oder Elternkommunikation auf den beliebten Messenger-Dienst zu verzichten.
Uneinigkeit nach Aus von WhatsApp
Das sorgte bei einigen Eltern für Verwirrung. Denn wie die «Berner Zeitung» berichtet, unterscheiden sich die alternativen Kommunikationsarten je nach Schule gewaltig.
Die Schule Spitalacker setzt beispielsweise auf die datenschutzfreundlichere App Mattermost oder das E-Mail. Im Kreis Länggasse-Felsenau hingegen wird meistens per E-Mail oder Signal, eine weitere Messenger-App, kommuniziert.

An der Schule Rossfeld setzt man auf die extra für Schulen produzierte Software Escola. In Bethlehem gelten der Elternbrief und die Combox als die «sichersten Kommunikationskanäle», wie Schulleiter Lukas Wiedmer Etienne zur Zeitung sagt.
Im Mattenhof und Weissenbühl wird den Lehrpersonen die Wahl selbst überlassen. Einzig WhatsApp darf es nicht sein.
Mattermost ist eine aufwändige Alternative
Das Durcheinander ist für die Eltern nicht immer übersichtlich und gar «umständlich», wie eine Mutter gegenüber der «BZ» sagt. «Erst recht mit mehreren Kindern, die nicht alle an dieselbe Schule gehen.»
Zudem sei WhatsApp kostenlos und einfach zu verwenden. Die vorgeschlagene Alternative Mattermost hingegen sei schwieriger zu handhaben. Und sie ist vor allem auch aufwändiger. Die Accounts der Schüler sowie der Eltern müssen von der Schule selbst erstellt werden.
Ein «ressourcenintensives» Unterfangen, beschreibt Schulamtsleiterin Luzia Annen. Bis Ende Schuljahr prüfe man Alternativen.