Westschweizer Medienforum für Investitionen in den Journalismus

Das Wichtigste in Kürze
- Die Qualität der Medien soll nicht unter den sozialen Medien und der Pandemie leiden.
- Das wurde unter anderem am Westschweizer Medienforum besprochen.
- SRG-Generaldirektor Gilles Marchand warnt vor der Verarmung der Medienlandschaft.
Der Wert des Qualitätsjournalismus ist am Montag im Zentrum des zweiten Westschweizer Medienforums gestanden. Die Redaktionen sollten vermehrt den direkten Kontakt mit ihrem Publikum suchen und sich nicht durch die sozialen Medien bedrängen lassen.
Rund hundert Vertreterinnen und Vertreter von Westschweizer Medien nahmen an dem Treffen in Lausanne teil. Sie unterstrichen die Bedeutung eines qualitativ guten Medienangebots mit verifizierten Informationen. Gerade in einer Zeit eines gewissen Misstrauens gegenüber den Medien.

Die Präsidentin der Waadtländer Regierung, erinnerte daran, dass der Kanton der Presse einen jährlichen Beitrag von 6,2 Millionen Franken bereitstellt. Zudem will der Kanton in den Schulen pädagogische Projekte fördern, damit Jugendliche vermehrt Informationen durch die Medien beziehen. Er setzt dafür mehr als zwei Millionen Franken ein.
Warnung vor der Verarmung der Medienlandschaft
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand warnte vor einer Verarmung der Medienlandschaft. Vor allem mit Blick auf das Referendum, das gegen die Parlamentsbeschlüsse vom vergangenen Juni zur Unterstützung der Medien ergriffen wurde. Er rief die öffentlichen und privaten Medien zu einer verstärkten Zusammenarbeit auf.
Juan Senior von der Media Consulting Group plädierte dafür, in den Journalismus und die Redaktionen zu investieren. Seine Organisation hat seit Beginn der Pandemie die Lancierung mit einer Paywall von 65 Medien in aller Welt unterstützt.

Aus seiner Sicht hat die Corona-Pandemie das Interesse an Qualitätstiteln verstärkt. Leserinnen und Leser suchten einen direkten Zugang zu Medien und seien bereit, für die Verifizierung von Informationen zu bezahlen.
Nicht von den sozialen Medien unter Druck setzten lassen
Senior forderte die Medien dazu auf, sich nicht von den sozialen Netzwerken bedrängen zu lassen. Zudem rief er die Herausgeber auf, gemeinsam bei Internetgiganten wie Facebook oder Google Entschädigungen für deren Verwendung von Medieninhalten einzufordern.
Das Westschweizer Medienforum wurde erstmals im April 2019 durchgeführt. Es will ein Think-Tank werden und eine langfristige Perspektive der Westschweizer Medien zu erarbeiten. Dabei geht es um Inhalte, Innovation, Ausbildung und Forschung.