Weiterer Dämpfer für die Schweizer Exportwirtschaft

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Export nahm im August im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent ab.
- Bei den Importen wird hingegen ein stagnierendes Wachstum verzeichnet.
Der seit langer Zeit gut laufende Exportmotor der Schweiz kommt ins Stottern. Vor allem die Ausfuhren nach Europa und dabei vor allem nach Deutschland waren rückläufig.
Konkret nahmen die Ausfuhren im August saisonbereinigt zum Vormonat um 4,3 Prozent auf 18,73 Milliarden Franken ab. Real – also preisbereinigt – war der Rückgang mit -4,4 Prozent gar noch eine Spur grösser.
Zweiter Export-Rückgang in Folge
Mit dem zweiten Rückgang in Folge haben die Ausfuhren das tiefste Ergebnis seit Jahresbeginn erzielt, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Im Juli waren die Exporte mit -3,9 bzw. -1,2 Prozent rückläufig gewesen.
Wie schon im Juli verringerten sich im Berichtsmonat die Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (-5,0%). Auch die Exporte von Maschinen und Elektronik nahmen ab (-5,1%). Ein Lichtblick kam von der Uhrenindustrie. Der Versand von Uhren sowie Präzisionsinstrumenten stieg.

In Bezug auf die Regionen setzte die Schweiz bei den Exporten insgesamt im August auf allen drei grossen Märkten wertmässig weniger Güter ab. Am deutlichsten sanken die Exporte nach Europa (-6,5%), wobei insbesondere Deutschland mit einem Minus von 14 Prozent herausstach.
Praktisch gleich hoch fiel der Rückgang in Nordamerika (-1,9%) und in Asien (-1,8%) aus. Hier stand den deutlich rückläufigen Exporten nach Singapur und Hongkong (-17% und -16%) ein Plus von 10 Prozent nach China gegenüber.
Stagnierende Entwicklung bei Importen
Die Importe hielten sich deutlich besser. Sie legten saisonbereinigt um 3,4 Prozent und real immerhin um 1,0 Prozent zu und erreichten damit wieder den Stand zu Jahresbeginn.
Im August bezog die Schweiz laut der EZV aus allen grossen Beschaffungsmärkten mehr Waren, wobei der Anstieg sehr unterschiedlich ausfiel. So wuchsen die Importe aus Asien um 4,9 Prozent – insbesondere dank China. Damit habe der asiatische Raum einen Rekordstand verzeichnet.

Die Einfuhren aus Nordamerika erhöhten sich hingegen nur um 1,6 Prozent und jene aus Europa sogar nur um 0,8 Prozent. Allerdings fiel hier die Entwicklung nach Ländern kontrastreich aus, wie die Zollverwaltung betonte: Während etwa die Einfuhren aus Frankreich um 205 Millionen Franken stiegen, sanken jene aus Italien um 210 Millionen Franken.