In einigen Schulen im Kanton Waadt werden versuchsweise gratis Damenbinden zur Verfügung gestellt.
«C'est Réglé!»: Unter diesem Motto finden die Schülerinnen in aktuell sieben Schulhäusern im Kanton Waadt Gratis-Spender für Damenbinden vor.
«C'est Réglé!»: Unter diesem Motto finden die Schülerinnen in aktuell sieben Schulhäusern im Kanton Waadt Gratis-Spender für Damenbinden vor. - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Waadt werden in einigen Schulen gratis Damenbinden abgegeben.
  • Das Pilotprojekt wird von einer Kampagne in den Klassen begleitet.
  • Das Ziel: Das Tabu der Menstruation soll gebrochen werden.
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An Waadtländer Schulen werden den Schülerinnen versuchsweise Damenbinden gratis zur Verfügung gestellt. Das Pilotprojekt wird von einer Sensibilisierungskampagne in den Klassen begleitet. Ziel ist es, das Tabu der Menstruation zu brechen.

Aktuell verfügen sieben Schulen im Kanton über solche kleinen Spender für Damenbinden, 45 weitere sollen ab 2022 hinzukommen. Das Bildungsdepartement des Kantons Waadt will in der ersten Phase des Pilotprojektes den Bedarf ermitteln, bevor der Versuch ausgeweitet wird, wie es am Mittwoch mitteilte. Die kostenlos zur Verfügung gestellten Hygieneartikel seien frei von Giftstoffen.

Schülerinnenen wählten Standort für Spender aus

Talia Randin, die Klassensprecherin einer Schule in Préverenges, findet die Idee super. Es sei sehr praktisch, solche Hygieneartikel in der Nähe zu haben, sagte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Tampons
Ein Glas voller Tampons. - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Schülerinnen von Préverenges wurden in das Projekt miteinbezogen. Als die am besten geeigneten Orte für die Platzierung der Spender wählten sie die von den Mädchen am häufigsten benutzten Toiletten aus. «Und wir sind dabei, ein Logo zu kreieren, um zu erkennen, welche Toiletten einen Spender haben», fügte Randin hinzu.

Kosten auf 160'000 Franken geschätzt

Der Kanton Waadt schätzt die Kosten für das Pilotprojekt auf rund 160'000 Franken. Angestossen wurde es durch ein Postulat, das im März vom Kantonsparlament gutgeheissen worden war.

In Frankreich hat eine Studie gezeigt, dass zehn Prozent der Frauen aus Geldmangel oftmals auf Binden oder Tampons verzichten. In der Schweiz gibt es dagegen kaum Daten zu diesem Phänomen.

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