Vor 75 Jahren begannen die Bauarbeiten für den Flughafen Zürich

Das Wichtigste in Kürze
- Vor 75 Jahren starteten die Bauarbeiten für den Flughafen Zürich-Kloten.
- Eröffnet wurde der Flughafen etwa zwei Jahre später.
- Das Projekt war in der Schweizer Bevölkerung wenig umstritten.
Am 1. Juli 1946 wurde mit dem Bau des Flughafens Zürich-Kloten begonnen – mitten in einem Sumpfgebiet. Der Bau des offiziellen Schweizer Interkontinentalflughafens war in der Bevölkerung unumstritten. Rund zwei Jahre später wurde der Flughafen eröffnet.
Flughafen zunächst in Utzenstorf geplant
Statt «Zürich-Kloten» hätte der wichtigste Schweizer Flughafen beinahe «Bern-Utzenstorf» geheissen. Denn die Zürcher waren zuerst gar nicht so erpicht darauf, einen anderen Standort für einen grösseren Flughafen zu suchen. Sie waren mit dem Flugplatz Dübendorf bereits früh an den internationalen Luftverkehr angeschlossen.

Als alternativen Standort hatte der Bundesrat in den 1940er Jahren die nördlich der Stadt Bern gelegene Gemeinde Utzenstorf ausgemacht. Die Pläne für den Bau eines Flughafens dort waren schon relativ weit fortgeschritten. Dann entschied sich der Bundesrat im Februar 1945 doch noch für Zürich.
Standort Zürich besser für Landwirtschaft
Grund dafür war unter anderem, dass dem Berner Flughafen relativ viel Ackerland zum Opfer gefallen wäre. Das missfiel insbesondere den Bauern, kam aber wahrscheinlich auch in breiteren Bevölkerungskreisen schlecht an. Sie standen noch unter dem Eindruck von Anbauschlacht und kriegsbedingter Mangelwirtschaft.
Für «Zürich-Kloten» hingegen musste vorwiegend aus landwirtschaftlicher Sicht weitgehend wertloses Sumpfgebiet geopfert werden – aus heutiger Sicht natürlich undenkbar. Bei der Behandlung des Geschäfts im Zürcher Kantonsrat im Februar 1946 lobte der Bauernvertreter Emil Graf aus Kilchberg die Standortwahl. Dies, weil dafür «sehr wenig Kulturland beansprucht werde».

Der Bau des Flughafens an sich war wenig umstritten. «Nachdem wir nicht am Meer liegen, ist der Anschluss an das Luftmeer umso wichtiger», sagte Kantonsrat Graf. Bei den Zürcher Stimmberechtigten fand das Vorhaben im Mai 1946 eine komfortable Mehrheit.
Ab November 1948 in Betrieb
Nur gerade zwei Monate später fuhren die Bagger auf. Sie verwandelten das zuvor vom Militär als Waffenplatz genutzte Moorgebiet in den offiziellen Schweizer Interkontinentalflughafen.
Inoffiziell gab es nämlich bereits einen solchen: Ab April 1946 konnten Passagiere von Genf aus mit einer Douglas DC-4 der Trans World Airlines nach New York fliegen. Der Flughafen Zürich nahm schliesslich im November 1948 den Betrieb auf.