Mit einem Weihnachtsessen Ende Jahr bedanken sich Firmen bei ihren Mitarbeitenden für ihren Einsatz. Dieses Jahr allerdings fällt das gesellige Zusammensein der Coronapandemie zum Opfer. Es gibt aber auch andere Wege, um den Mitarbeitern die Wertschätzung zu zeigen.
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Ueli Mäder sieht an den privaten Weihnachtsfesten am meisten Konfliktpotenzial. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Verboten sind Weihnachtsessen laut BAG-Sprecher Yann Hulmann zwar bis anhin nicht explizit, das BAG rät aber stark davon ab.
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«Auch im Arbeitsumfeld gilt als oberste Priorität 'Social Distancing'», so Hulmann.

Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP zeigt, haben die grössten Firmen der Schweiz allesamt ihre Weihnachtsfeiern abgesagt oder raten den Teamleitern zumindest dringend davon ab. Und sie nutzen nun die gewonnene Erfahrung mit Online-Meetings: Virtuelle Teamfeiern als Alternative sind im Trend.

Der SBB beispielsweise, die hierzulande über 32'000 Mitarbeiter beschäftigt, ist es wichtig, dass die Teamleiter «die Nähe zu ihren Mitarbeitenden trotzdem pflegen können», wie SBB-Sprecher Reto Schärli sagt. Das Unternehmen habe ihnen deshalb Inputs gegeben: «Dazu gehören Ideen zu virtuellen Weihnachtsfeiern und weitere Adventsideen.»

Auch bei den beiden Pharmagiganten Roche und Novartis, die knapp 14'000 beziehungsweise rund 13'000 Mitarbeiter in der Schweiz beschäftigen, laufen die Weihnachtstreffen dieses Jahr im digitalen Raum ab. «Viele Abteilungen und Teams organisieren trotz allem virtuelle Weihnachtsfeiern», sagt Roche-Sprecherin Nina Mählitz.

Bei Novartis werden die Feiern verschoben und nachgeholt, wenn das wieder möglich ist. «Wir empfehlen jedoch, dass Vorgesetzte und ihre Teams das Jahresende trotzdem in irgendeiner Form begehen, zum Beispiel mit einer virtuellen Team-Feier», sagt Sprecher Satoshi Sugimoto.

Manche Unternehmen verteilen das gesparte Weihnachtsbudget an ihre Mitarbeitenden. Beim Detailhändler Coop beispielsweise erhalten die 90'000 Angestellten dieses Jahr statt eines Weihnachtsfestes ein Dankeschön der monetären Art.

«Wie bereits im Juni werden wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Sonderprämie mit dem Dezember-Lohn auszahlen», sagt Sprecherin Melanie Grüter. Wer weniger als 50 Prozent arbeitet, erhält 250 Franken, bei einem Pensum ab 50 Prozent gibt es laut Grüter 500 Franken. Auch bereits Mitte Jahr erhielten die Coop-Angestellten eine solche Prämie.

Die Migros, mit 106'000 Mitarbeitenden die grösste Schweizer Arbeitgeberin, hat ihren Angestellten aus den Bereichen Verkauf, Logistik und Produktion im Mai ebenfalls eine Prämie von bis zu 500 Franken ausbezahlt. Was nun hingegen mit dem gesparten Weihnachtsbudget passiert, «entscheiden die Unternehmen und Genossenschaften individuell», so Sprecher Marcel Schlatter.

Bei der Post - mit rund 50'000 Mitarbeitenden ebenfalls ein gigantischer Arbeitgeber in der Schweiz - können die Teams selber entscheiden, wie, wo und wann sie den sogenannten Teambetrag einsetzen, der für solche Veranstaltungen vorgesehen ist. «Ein Geschenk ist als Kompensation möglich. Die Entscheidung über solche Massnahmen liegt bei den Vorgesetzen», sagt Sprecherin Silvana Grellmann.

Ein Dankeschön erhalten auch die Angestellten des Telekom-Unternehmens Swisscom, wie Sprecherin Sabrina Hubacher sagt. Worauf sich die rund 19'000 Mitarbeitenden des Unternehmens freuen können, verrät sie allerdings nicht.

Bei Sunrise hatten laut Sprecherin Séverine de Rougemont die Mitarbeitenden eine ganz andere Idee, wofür sie dieses Jahr anstelle von Weihnachtsessen das Budget verwenden: Die rund 1'800 Mitarbeitenden hätten sich für eine Spende an Caritas entschieden. «Sunrise war von der Idee begeistert und verdoppelte den Betrag», wird Unternehmens-Chef André Krause in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.

Nun erhält Caritas vom Unternehmen einen Betrag von 250'000 Franken für ein Projekt, das armutsbetroffenen Schweizerinnen und Schweizern Zugang zur digitalen Welt zu ermöglicht.

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