Staunen in Zürich: E-Parkplätze werden von Verbrennern blockiert. Was die Parkhäuser dagegen tun.
Parkhaus Opera
Viele Autos auf den E-Parkplätzen im Parkhaus Opera in Zürich – aber kein einziges Fahrzeug wird geladen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele E-Parkplätze bleiben ungenutzt oder werden von Verbrennern blockiert.
  • Betreiber setzen auf Absperrungen und Hinweise gegen Falschparker.
  • Im Parkhaus Urania dürfen auch Verbrenner auf E-Parkplätzen stehen.
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Wer in der Schweiz ein Parkhaus nutzt, kennt das Bild: Kaum ein freier Platz, alles belegt – bis auf die E-Auto-Parkplätze.

Diese speziellen Spots sind oft nur spärlich besetzt, obwohl sie eigentlich dazu dienen, Elektrofahrzeuge mit Strom zu versorgen. Doch das klappt nicht immer wie vorgesehen.

Blockierte Ladezonen: ein Ärgernis für E-Autofahrer

Ein häufiges Problem: E-Autofahrer parkieren auf den Ladeplätzen, ohne tatsächlich zu laden.

Noch ärgerlicher ist es, wenn Verbrenner-Fahrer ihre Fahrzeuge einfach auf die E-Spots stellen. Ein Verhalten, das in vielen Schweizer Parkhäusern zu beobachten ist.

elektroauto
Auf den E-Parkplätzen im Zürcher Parkhaus Opera stehen ein Porsche, ein Bentley und ein Mercedes. Allesamt Verbrenner. - Nau.ch

Exemplarisch zeigt sich die Situation im Parkhaus Opera beim Zürcher Opernhaus. Hier stehen statt E-Autos Verbrenner-SUVs und sogar ein Bentley auf den Plätzen. Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt Betreiberin Amag: «Die Problematik ist uns bekannt.»

Eine einfache Lösung gebe es nicht. Man versuche, mit gesundem Menschenverstand einzugreifen.

Massnahmen gegen Falschparker

Um das Problem in den Griff zu bekommen, setzt die Amag auf klare Kennzeichnungen: Die Parkplätze sind ausdrücklich nur für Ladevorgänge gedacht.

«Zudem sperren wir bei grossem Andrang E-Parkplätze ab.» Dadurch solle sichergestellt werden, dass genug Plätze für E-Fahrer verfügbar bleiben.

Porsche
Dieser Verbrenner-Porsche steht beim Parkhaus Urania auf einem E-Parkplatz – legal. - Nau.ch

Mitarbeitende vor Ort halten ausserdem die Augen offen. «Sollten wir Fehlverhalten erkennen, sprechen wir die Fahrzeughalter an und bitten sie, einen regulären Parkplatz zu nutzen.»

Sollten E-Parkplätze ausschliesslich E-Autos vorbehalten sein?

Doch eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung sei schlicht nicht machbar. Bussen gibt es auch nicht.

Bislang, so die Amag, habe es keine Beschwerden von E-Fahrern gegeben. «Wir konnten immer eine Ladelösung anbieten.»

Ein anderer Ansatz: E-Parkplätze für alle

Während man im Opera mit Absperrungen und Hinweisen arbeitet, geht das Zürcher Parkhaus Urania einen anderen Weg. Dort ist das Parkieren von Verbrennern auf den E-Plätzen sogar offiziell erlaubt.

Der Grund? Geschäftsführer Georg Spycher erklärt: «Wir haben 14 Prozent Elektroparkplätze. Diese wären nie voll, wenn nur Elektrofahrzeuge darauf parkieren dürften.»

Ladestationen
Ungenutzte Ladestationen – ein häufiges Bild im Schweizer Parkhäusern.
Parkhaus Urania
Das Parkhaus Urania in Zürich in der Aussenansicht.
Amag
Die Amag betreibt das Parkhaus Opera beim Zürcher Opernhaus.

Deshalb befinden sich die Ladeplätze auf der obersten Etage – sie sollen erst zuletzt belegt werden.

Keine perfekte Lösung in Sicht

Ob Absperrungen oder Freigabe für alle – das Problem der unter- oder fehlbelegten E-Parkplätze bleibt bestehen.

Solange zu wenige E-Autos unterwegs sind, bleibt die Nutzung dieser Stellflächen eine Herausforderung.

Übrigens: E-Autos haben sich in der Schweiz auch schon grösserer Beliebtheit erfreut. 2024 wurden weniger Elektrofahrzeuge verkauft als noch im Vorjahr.

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