Ab Sommer wollen viele Zürcher Spitäler keine Temporärpflegekräfte mehr beschäftigen. Beim Personalvermittler-Verband Swissstaffing wehrt man sich.
Fachkräftemangel Schweiz
Viele Zürcher Spitäler wollen ab Sommer keine Pflegefachkräfte mehr temporär anstellen - der Personalvermittlungsverband Swissstaffing wehrt sich dagegen. (Symbolbild) - keystone

Der Verband der Personalvermittler Swissstaffing kritisiert die Einschränkung der Temporärarbeit an Zürcher Spitälern. Nun hat er das Vorgehen des Verbands Zürcher Krankenhäuser (VZK) und der beteiligten Spitäler bei der Wettbewerbskommission (Weko) angezeigt.

Die Absprache der Zürcher Spitäler, auf Temporärarbeitende zu verzichten, sei nicht nur kontraproduktiv und gefährde die Patientensicherheit, sie sei auch rechtswidrig, schreibt Swissstaffing in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Swissstaffing habe das Vorgehen des VZK unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten abklären lassen, schreibt der Verband. Die beratenden Juristen zeigten klar auf, dass diese Absprache gemäss Schweizer Wettbewerbsrecht illegal sei und den Wettbewerb stark beschränken dürfte.

Auswirkungen des «VZK-Boykotts»

Ende Februar hatte der VZK mitgeteilt, dass die Verbandsmitglieder ab Sommer auf temporäres Pflegepersonal verzichten wollten. Und zwar, weil dessen Einsatz oft Probleme bringe und teurer sei. Stattdessen wollen die Spitäler bessere Arbeitsbedingungen schaffen, damit die Festangestellten länger bleiben.

Wie Swissstaffing in der Medienmitteilung weiter schreibt, sind aktuell schon erste Personalverleiher mit Auswirkungen des «VZK-Boykotts» konfrontiert: Das Stadtspital Zürich habe mit Verweis auf den VZK-Beschluss eine öffentliche Ausschreibung für Temporärpersonal für die Pflege bereits wieder abgebrochen.

«Im Interesse seiner Mitglieder und des wirksamen Wettbewerbs in der Schweiz» reichte Swissstaffing nun Anzeige bei der Weko ein, wie es in der Medienmitteilung weiter heisst. Dies auch weil die Bemühungen, den Dialog und eine einvernehmliche Lösung zu suchen, erfolglos geblieben seien, heisst es.

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