Ukraine Krieg: Immer mehr Flüchtlinge kehren in Heimat zurück

Das Wichtigste in Kürze
- Über 50'000 Menschen sind aus der Ukraine in die Schweiz geflohen.
- Nun kommt zunehmend der Wunsch auf, nach Hause zurückzukehren.
- Viele haben immer noch Angehörige im Kriegsgebiet, die Pflege brauchen.
Viele Menschen mussten bereits vor dem Ukraine-Krieg fliehen. Auch die Schweiz hat zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen und mit dem Schutzstatus S ausgestattet. Stand 5. Juli sind es laut dem Staatssekretariat für Migration SEM 56'662 Personen.

Doch immer mehr Ukrainer wollen die Schweiz wieder verlassen. Andreas Ackermann von der Caritas, der in den Kantonen Schwyz, Obwalden und Zug abreisewillige Flüchtlinge berät, sagt zu SRF: «Wir stellen seit rund einem Monat eine verstärkte Nachfrage nach der Rückkehr in die Ukraine fest.»
Es gebe rund zehn solche Fälle pro Woche, so Ackermann. Dabei handelt es sich vor allem um Frauen. Gleichzeitig stellt der Caritas-Mann auch fest, dass die ukrainischen Flüchtlinge so schnell wie möglich zurückkehren wollen.
Ausgereiste Flüchtlinge aus Ukraine-Krieg verlieren Status S
Ähnlich präsentiert sich die Situation im Kanton Bern. Lea Meier von der Kirchlichen Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen sagt gegenüber «SRF», die Rückkehr erfolge oft aus familiären Gründen.
Eine Frau ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: «Die hatte eine 93-jährige Grossmutter, die sich das Bein gebrochen hat. Sie hatte dann niemanden mehr, der sich um sie kümmern kann», so Meier. Deshalb habe sie sich für eine Ukraine-Rückkehr entschieden.
Der Beraterin sind auch noch ähnliche Fälle bekannt. So würden allgemein viele in den Ukraine-Krieg zurückreisen, um sich beispielsweise um ihre Eltern zu kümmern.
Wie viele Ukrainer die Schweiz inzwischen wirklich verlassen haben, ist unklar. Offiziell abgemeldet haben sich laut dem SEM bis Mitte Juni nur etwas mehr als 200 Personen. Wichtig ist: Bei der Ausreise verlieren die Flüchtlinge den Schutzstatus S.