Die anhaltende Trockenheit führt 2025 zu extrem niedrigen Pegeln in Schweizer Seen. Besonders betroffen sind Gebiete nördlich der Alpen.
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Der Bodensee ist besonders von der Trockenheit betroffen. - Keystone

Die aktuell extrem niedrigen Wasserstände in Schweizer Seen und Flüssen werden sich vorläufig nicht erholen. Laut dem privaten Wetterdienst Meteonews bleibt es mindestens bis Samstag trocken.

In der Osterwoche sind zwar vereinzelte Niederschläge möglich, wobei längerfristige Prognosen für den Süden überdurchschnittliche Regenmengen andeuten. Ob sich diese die Trockenheit im Norden lindern können, wird jedoch als äusserst unsicher bis unwahrscheinlich eingeschätzt.

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Am Untersee sind Boote bereits wegen der Trockenheit gestrandet. - Keystone

Mittelfristige Vorhersagen für die Monate Mai bis Juli deuten insgesamt auf anhaltend trockene Bedingungen hin. Das Bundesamt für Umwelt betont, dass flächendeckende und anhaltende Regenfälle nötig wären, um die Wasserstände nachhaltig zu normalisieren.

Pegelstände nach Trockenheit auf Rekordtief

Der Bodensee und der Untersee verzeichnen historisch tiefe Wasserstände. Der Pegel des Untersees liegt nur noch 15 Zentimeter über dem niedrigsten jemals gemessenen Aprilwert von 1972, wie «SRF» berichtet.

Im Hafen Mannenbach TG liegen Boote auf dem ausgetrockneten Grund. Auch andere Seen wie der Genfersee und der Neuenburgersee führen deutlich weniger Wasser als üblich.

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Entspannung der Wasserpegel ist nicht in Sicht. - Keystone

Obwohl die Grundwasserstände im März noch im normalen Bereich lagen, zeigen Messungen eine fallende Tendenz. Die Waldbrandgefahr ist im Tessin und in Teilen Graubündens bereits erheblich – dort gelten seit Ende März absolute Feuerverbote.

Klimawandel als Treiber der Wasserkrise

Langfristig prognostizieren Experten mehr Hitzewellen und Trockenperioden. Der Bundesrat hat 2022 ein nationales Früherkennungssystem für Trockenheit initiiert, um Sektoren wie Landwirtschaft und Energieversorgung zu schützen.

Aktuell sind die Wasserkraftspeicherseen laut «drought.ch» ungewöhnlich schwach gefüllt. Die Kombination aus Schneedefizit im Alpenraum und geringen Niederschlägen verschärft die Lage.

Die Folgen der Trockenheit

Trockenheit führt zu höheren Wassertemperaturen und sinkenden Sauerstoffkonzentrationen, was Fischsterben und Stress für Wasserlebewesen verursacht. Artenvielfalt nimmt ab, da sich hitzeangepasste und invasive Arten ausbreiten.

Macht dir die zunehmende Trockenheit Sorgen?

Für die Landwirtschaft drohen erneut massive Ernteeinbussen, wie historische Daten von «Agrarforschung Schweiz» zeigen: In Extremjahren sinken Grünlanderträge um bis zu 40 Prozent.

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