Tausende Touris strömen täglich an den Riffelsee oberhalb von Zermatt. Auf dem Weg zertrampeln sie seltene Pflanzen. Nun reagiert die Gemeinde.
Riffelsee Touris Zermatt
Die Touris zertrampeln auf dem Weg zu Riffelsee seltene Pflanzen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Weg zum Riffelsee oberhalb von Zermatt VS zertrampeln Touris seltene Pflanzen.
  • Um diese zu retten, hat die Gornergrat Bahn nun einen alpinen Garten eingerichtet.
  • Zäune und Seile trennen die Menschenmassen von der Natur.
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Der Riffelsee oberhalb von Zermatt VS zieht täglich bis zu 3000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Alle wollen sehen, wie sich das Matterhorn im Wasser spiegelt. Doch diese Beliebtheit hat ihren Preis: Die Natur leidet unter dem Ansturm der Touristen.

Auf dem Weg von der Gornergrat Zahnradbahn zum See zertrampeln die Menschenmassen unter anderem das geschützte Edelweiss. «Die Leute machen das nicht böswillig. Sie merken einfach nicht, dass sie auf den Pflanzen stehen», erklärt der Botaniker Adrian Möhl bei SRF.

Edelweiss Touristin
Die Touri-Massen in Zermatt zertrampeln seltene Pflanzen – darunter auch Edelweiss.
Riffelsee
Um die Natur zu schützen, hat Zermatt nun beim Riffelsee den höchsten alpinen Garten Europas eingerichtet.
Pflanzen Berge
Durch die Massnahme werden die Touris mit Holzbarrieren und Seilen von den Pflanzen getrennt. «Die Leute laufen nicht mehr kreuz und quer durch die Landschaft», freut sich ein Gärtner.
Zermatt
So sieht der alpine Garten in Zermatt aus.

Trotz der Höhe spriessen am Hang viele seltene Pflanzen und Blumen. Darunter auch das Rundblättrige Täschelkraut – eine Spezialität des Wallis. Doch durch die Trampelpfade ist sein Überleben bedroht.

Zäune beschützen Pflanzen

Um die seltenen Pflanzen zu schützen, hat Zermatt diesen Sommer eine besondere Massnahme ergriffen: Es wurde der höchste alpine Garten Europas angelegt.

Damit wird auch der Tourismus nicht gestört. Zäune und Seile schützen die Pflanzen und lenken die Besuchenden auf schmale Wege.

Warst du schon einmal in Zermatt?

Jakob Graven gärtnert mehrmals pro Woche vor Ort und meint zu SRF: «Am liebsten haben die Touristen das Edelweiss, aber diese sind hier verschwunden, wurden zertrampelt. Jetzt versuchen wir, sie wieder anzusiedeln.»

Touris sind begeistert

Seit der Eröffnung des Gartens habe sich die Situation deutlich verbessert. «Die Leute laufen nicht mehr kreuz und quer durch die Landschaft», freut sich Graven. Die Touris würden Interesse an den Pflanzen zeigen und sich an die vorgegebenen Wege halten.

Auch der Holländer Robert Hofstede ist begeistert: «Wir suchen spezielle Schweizer Pflanzen.» Der Garten mit den Erklärungsschildern sei eine tolle Idee.

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