Ticker: Papst Franziskus (†88) starb an Schlaganfall

Das Wichtigste in Kürze
- Im Alter von 88 Jahren ist Papst Franziskus gestorben.
- Das Oberhaupt der katholischen Kirche war vorher lange Zeit krank.
Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb nach Angaben des Vatikans am Ostermontag im Alter von 88 Jahren.
Wegen einer Lungenentzündung hatte er im Frühjahr 38 Tage im Spital gelegen. Zuletzt hielt er sich wieder in seiner Residenz im Vatikan auf.
Am Ostersonntag hatte er vor Zehntausende Gläubigen noch den Segen Urbi et Orbi gespendet. Dabei wirkte er bereits sehr geschwächt.
«Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus in das Haus des Vaters zurückgekehrt», hiess es in der Mitteilung des Vatikans. «Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.»
Das Neueste im Ticker.
Trump reist zur Bestattung
22.15: US-Präsident Donald Trump wird zur Bestattung des Papstes Franziskus nach Italien reisen. Das kündigte er auf der Online-Plattform Truth Social an. Es ist die erste angekündigte Auslandsreise in der neuen Amtszeit. Er werde von seiner Ehefrau Melania begleitet, schrieb Trump.
Unklar ist nun, ob Trump im Zuge seiner Reise zur Bestattung des Papstes noch weitere Orte besuchen wird. Erst vergangene Woche hatte ihn Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu einem offiziellen Besuch eingeladen. Trump habe dies angenommen, sagte sie bei einem gemeinsamen Treffen im Weissen Haus. Es ist möglich, dass Trump die Einladung Melonis direkt mit seiner Reise zu den Trauerfeierlichkeiten verknüpft.
Das ist der einzige Wunsch im Testament des Papstes
21.09: Der Vatikan hat das Testament von Papst Franziskus veröffentlicht – und darin wurde ein einziger Wunsch niedergeschrieben: Er wolle, dass sein sterblichen Überreste in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom ruhten.
«Ich habe mein Leben und mein priesterliches und bischöfliches Amt immer der Mutter unseres Herrn, der heiligen Maria, anvertraut», heisst es in Franziskus' Testament weiter. Er wünsche es sich deshalb, dass seine «letzte irdische Reise» in der Basilika unweit des römischen Hauptbahnhofes endet.
Vatikan bestätigt Todesursache
20.08: Der Vatikan bestätigt nun die Todesursache des Papstes: Franziskus starb an einem Schlaganfall und anschliessendem irreversiblen Herzversagen.
Aus der Sterbeurkunde des Pontifex geht auch hervor, dass er am frühen Montagmorgen in ein Koma gefallen ist.
Trump lässt Teilnahme an Beisetzung offen
19.02: US-Präsident Donald Trump lässt noch offen, ob er zur Beerdigung des Papstes reisen wird.
Auf eine Frage von Reportern im Garten des Weissen Hauses sagte er: «Ich weiss es noch nicht.» Es werde gleich ein Treffen in der Regierungszentrale dazu geben. Auf die Nachfrage, ob er gerne fliegen würde, antwortete Trump nach Angaben der Reporter vor Ort: «Ich weiss es nicht, ich muss auf den Zeitplan schauen.»
UN-Chef nennt Papst Botschafter von Hoffnung und Bescheidenheit
18.46: UN-Generalsekretär António Guterres hat den gestorbenen Papst Franziskus als «Botschafter der Hoffnung, Bescheidenheit und Menschlichkeit» gewürdigt.
Die Vereinten Nationen seien von seinem Vorbild sehr inspiriert gewesen, sagte Guterres vor Journalisten und Journalistinnen in New York.
Papst Franziskus sei eine Stimme für Frieden, menschliche Würde und soziale Gerechtigkeit gewesen, ein Mann des Glaubens für alle Glaubensrichtungen, sagte Guterres. «Unsere geteilte und sich streitende Welt wäre ein viel besserer Ort, wenn wir in unseren eigenen Handlungen seinem Beispiel der Einheit und des gegenseitigen Verständnisses folgen würden.»
Vatikan kündigt Rosenkranzgebet an
17.37: Der Vatikan lädt Gläubige zum Rosenkranzgebet für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom ein.
Der Andacht um 19.30 Uhr wird der italienische Kardinal Mauro Gambetti vorstehen, wie der Vatikan mitteilte. Auf den grossen Bildschirmen auf dem Petersplatz war bereits am Nachmittag eine Ankündigung des Rosenkranzgebetes mit einem Bild des lächelnden Franziskus zu sehen.
Es werden zahlreiche Gläubige zu der Andacht erwartet. Den ganzen Tag über versammelten sich dort Menschen.
Leiche wird wohl am Mittwoch in Petersdom überführt
15.21: Der Leichnam von Papst Franziskus soll nach Angaben des Vatikans wahrscheinlich am Mittwoch in den Petersdom überführt werden.
Nach der Überführung aus der Kapelle in Franziskus' letztem Wohnsitz im Vatikan in die grosse Basilika sollten die Gläubigen die Möglichkeit haben, dem verstorbenen Papst die letzte Ehre zu erweisen, hiess es aus dem Vatikan.

Das Datum werde jedoch erst offiziell bestätigt, wenn die Kardinäle am Dienstagmorgen zum ersten Mal nach dem Tod von Franziskus offiziell zusammenkommen, teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit.
Bei diesem Treffen sollen die ersten Entscheidungen über die Pläne zu den Trauerfeierlichkeiten und andere wichtige Belange getroffen werden.
Glocken läuten für verstorbenen Papst
14.33: Die Schweizer Bischofskonferenz hat für 15 Uhr am Ostermontag ein Glockengeläut zum Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus angekündigt.
14.31: Nach dem Tod von Papst Franziskus trauern die Menschen in seinem Heimatland Argentinien.
«Argentinien, ein Land mit langer katholischer Tradition und Heimatland von Papst Franziskus, bedauert zutiefst den Tod seiner Heiligkeit und kondoliert der Familie Bergoglio», hiess es in einer Mitteilung der argentinischen Regierung.
Regierungssprecher Manuel Adorni kündigte eine siebentägige Staatstrauer an.
Ärzte äussern sich zur Todesursache
14.11: Am Montagnachmittag haben sich die Ärzte des Spitals, das Papst Franziskus betreute, zur Todesursache geäussert. «Der Papst ist friedlich eingeschlafen», zitierte sie «La Repubblica».
Der 88-Jährige sei an einem Hirnleiden gestorben. Womöglich habe es sich um einen Schlaganfall gehandelt.
Vor einigen Wochen litt der Papst an Atemproblemen und wurde deshalb im Spital behandelt. Damit steht sein Tod aber nicht im Zusammenhang, wie erste Erkenntnisse zeigen.
Gläubige versammeln sich auf Petersplatz
13.33: Am frühen Montagnachmittag haben sich auf dem Petersplatz zahlreiche Gläubige versammelt.
In den Strassen, die an den zentralen Platz vor dem Petersdom angrenzen, drängen sich bereits viele Menschen und stehen Schlange, um auf den Platz zu gelangen. Ein Ordnungsdienst ist im Einsatz, um die Menschenmassen zu leiten.

In den kommenden Tagen und Wochen werden zahlreiche Gläubige für die Trauerfeierlichkeiten sowie das Konklave – also die Wahl eines neuen Papstes – in Rom erwartet.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte bereits an, in Abstimmung mit dem italienischen Zivilschutz notwendige Massnahmen zu ergreifen, um den geordneten Ablauf der Feierlichkeiten zu gewährleisten.
Leichnam des Papstes wird in Kapelle im Vatikan aufgebahrt
13.18: Der Leichnam von Papst Franziskus wird heute Montagabend in der Kapelle seines letzten Wohnsitzes im Vatikan, der Casa Santa Marta, in einem Sarg aufgebahrt.
Zuvor wird der Kardinalkämmerer Kevin Farrell um 20 Uhr in einem Ritus noch einmal offiziell den Tod feststellen, wie der Vatikan mitteilte. An dem Ritus sollen zudem zahlreiche kirchliche Würdenträger teilnehmen.
Nach der Verabschiedung einer neuen Begräbnisordnung für Päpste mit dem lateinischen Titel «Ordo Exsequiarum Romani Pontificis» durch Franziskus findet die offizielle Feststellung des Todes des Papstes nicht mehr im Zimmer des Verstorbenen statt, sondern in der Kapelle.
Die Nachricht über Franziskus' Tod verbreitete der Vatikan am Vormittag, wenige Stunden nach seinem Ableben.
Papst Franziskus war seit 2013 im Amt
Franziskus stand länger als ein Jahrzehnt an der Spitze von etwa 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt. Zudem war er Bischof von Rom und Staatsoberhaupt des Vatikans.
Der gebürtige Argentinier – mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio – war seit März 2013 im Amt.
Damals wurde er nach dem überraschenden Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt, als erster Nichteuropäer seit mehr als 1200 Jahren.
Lange Zeit hatte Franziskus im Vatikan den emeritierten Papst noch an seiner Seite: Benedikt XVI. – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – starb 2022 mit 95 Jahren.
Nachfolger wird gewählt
Demnächst steht in der Sixtinischen Kapelle in Rom nun wieder ein Konklave an. Auf diese Weise bestimmt die katholische Kirche mit ihrer mehr als zwei Jahrtausende alten Geschichte den nächsten Papst.
Wahlberechtigt sind Kardinäle aus aller Welt, solange sie das 80. Lebensjahr nicht vollendet haben. Franziskus' Nachfolger wird der 267. Pontifex sein.

Zuvor gibt es nach katholischem Brauch eine neuntägige Trauerzeit, die sogenannte Novendiale. Zur Beisetzung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet.
Franziskus war seit längerer Zeit angeschlagen: Im Sommer 2021 musste er sich am Darm operieren lassen. Zudem machte ihm ein Knieleiden zu schaffen, weshalb er bei öffentlichen Terminen meist im Rollstuhl sass.
Im Frühjahr 2023 wurde er schon einmal wegen einer schweren Lungenentzündung im Spital behandelt. Einige Wochen später wurde er unter Vollnarkose am offenen Bauch operiert.
Papst setzte sich für Missbrauchs-Aufarbeitung ein
Trotzdem meldete sich Franziskus bis zuletzt regelmässig zu kirchlichen Fragen und auch zur Weltpolitik zu Wort.
Im Herbst 2024 brachte er eines seiner grossen Projekte zu Ende: die Weltsynode, eine Art globale Bestandsaufnahme der katholischen Kirche, an der erstmals auch Frauen beteiligt waren.
Konkrete Reformen entstanden daraus aber nicht. Andere Vorhaben wie eine neue Verfassung für den Vatikan konnte er umsetzen.
Bist du katholisch?
In seine Amtszeit fielen auch zahlreiche Skandale wegen sexuellen Missbrauchs in verschiedenen Bistümern rund um die Welt. Als Reaktion setzte der Papst Kommissionen zur Aufarbeitung und Vorbeugung ein.
Franziskus war die gesamten Jahre über ein recht volksnaher Papst und grosser Mahner. Er versuchte, durch Taten und Reden Schwache und Ausgestossene in den Fokus zu rücken. Er setzte sich auch für Flüchtlinge ein.
Sohn italienischer Einwanderer
Der Sohn italienischer Einwanderer wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren und machte zunächst eine Ausbildung zum Chemietechniker. Dann trat er in einen Jesuitenorden ein.
1969 wurde er zum Priester geweiht, 1992 zum Bischof. Mitte der 1980er Jahre lebte er einige Monate in Deutschland, um an einer Doktorarbeit zu schreiben, die er aber nicht zu Ende brachte. 2001 machte ihn Johannes Paul II. zum Kardinal.

Beim Konklave 2005 unterlag der damalige Erzbischof von Buenos Aires noch gegen Ratzinger. Nach seiner Wahl acht Jahre später präsentierte er sich scherzend als Papst vom «Ende der Welt».
Mit der Wahl seines Namens stellte sich der Jesuit in die Tradition Franz von Assisis. Der Gründer des Bettelordens der Franziskaner wird bis heute als «Patron der Armen» verehrt. Franziskus trat deutlich bescheidener auf als viele Vorgänger und verzichtete oft auf Prunk.
Papst verweigerte Frauen Priesterweihe
Anders als der eher zurückhaltende und konservative Benedikt sorgte Franziskus auf vielen Auslandsreisen für Begeisterung unter den Gläubigen. Zu manchen Messen kamen mehr als eine Million Menschen.
Im vergangenen Herbst war er noch einmal für zwölf Tage im Pazifikraum unterwegs. Er stellte Bescheidenheit und Demut in den Fokus seines Predigens und Handelns. Er kritisierte Gleichgültigkeit und auch eine Tendenz, zulasten Schwächerer noch mehr Geld und Einfluss anhäufen zu wollen.

Franziskus trat wie ein grosser Reformer an, blieb nach Meinung vieler aber hinter den Erwartungen zurück. Das Zölibat etwa könne schon irgendwann abgeschafft werden, sagte er. Letztlich änderte er daran aber nichts.
Franziskus unterstrich in unzähligen Reden die Rolle von Frauen in der Kirche – die Priesterweihe aber verweigerte er ihnen. Der Vatikan hat unter Franziskus auch Reformen der deutschen Bischöfe immer wieder ausgebremst.
Kritik von konservativen Kardinälen
Einige konservative Kirchenobere kritisierten teils unverhohlen Franziskus' Pontifikat. Vor allem wegen der gesundheitlichen Probleme wurde zudem seit Jahren über einen Rücktritt spekuliert, nach dem Vorbild seines deutschen Vorgängers. Der Argentinier wollte von solchen Spekulationen nichts wissen.
Spannend wird nun, in welche Richtung der nächste Papst die katholische Kirche lenken wird.
Es ist gut möglich, dass Franziskus' theologische und gesellschaftliche Vorstellungen weiterverfolgt werden: Von den mehr als 130 im Konklave stimmberechtigten Kardinälen suchte er deutlich mehr als die Hälfte persönlich aus.
Papst wird in Rom beerdigt
Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Paulus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden.
Der offizielle Titel lautet: «Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der Gesamtkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes».

Dem Matthäus-Evangelium zufolge wurde der erste Papst Petrus unmittelbar von Jesus eingesetzt, mit den Worten: «Du bist Petrus, der Fels. Auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.»
Der Überlieferung zufolge ging Petrus dann nach Rom, wo er als Märtyrer gekreuzigt wurde. Auf dem Hügel mit seinem mutmasslichen Grab wurde der Petersdom errichtet.
Dort werden normalerweise auch Päpste bestattet. Franziskus hat sich als Ort der letzten Ruhe aber die römische Marienkirche Santa Maria Maggiore in Rom ausgesucht.