Swisscom: Tochter Wingo erhöht trotz Lebenslang-Versprechen Preise

Das Wichtigste in Kürze
- Wingo erhöht ab 1. Juli 2025 alle Handy-Abo-Preise um einen Franken pro Monat.
- Betroffen sind bestehende und neue Kunden – ausser bei Abo-Abschluss bis 30. Juni.
- Grund sind gestiegene Kosten für Löhne, Energie und Infrastruktur.
Ab dem 1. Juli 2025 erhöht die Swisscom-Billigmarke Wingo die monatlichen Preise für alle Handy-Abos um 1 Franken.
Die Preiserhöhung betrifft sowohl bestehende als auch neue Kundinnen und Kunden, wie das Onlineportal «Moneyland» berichtet.
Ausgenommen sind lediglich Personen, die zwischen dem 21. April und dem 30. Juni 2025 ein neues Handy-Abo abgeschlossen haben.
Eine Werbekampagne der Tochter von Swisscom ist damit schlecht gealtert: Darin versprach sie «lebenslang zum selben Preis».
Kunden kritisieren Swisscom-Tochter
Wingo begründet die Preisanpassung mit gestiegenen Betriebskosten. Nach Angaben des Unternehmens sind vor allem Löhne, Energie und Infrastruktur teurer geworden. Besonders die Energiekosten seien seit 2021 um über 50 Prozent gestiegen.
Alle Handy-Abos sind von der Preissteigerung betroffen, unabhängig vom jeweiligen Tarif. Nicht betroffen sind jedoch Ratenzahlungen für Smartphones, Internet- und TV-Abos, Zusatzoptionen sowie Prepaid-Angebote.
Je günstiger die monatliche Grundgebühr eines Abos bisher war, desto stärker fällt die Preiserhöhung prozentual aus.
Auch Kunden, die ein Abo im Rahmen einer Aktion mit Rabatt von 50 oder 70 Prozent abgeschlossen haben, bezahlen mehr. In diesen Fällen erhöhen die monatlichen Kosten je nach Tarif zwischen 1.54 und 13.33 Prozent.
Dies gilt auch für Kundinnen und Kunden mit einem sogenannten «lebenslangen Rabatt». Zwar bleibt der Rabattbetrag in Franken unverändert, jedoch erhöht sich der Listenpreis, wodurch der Endpreis steigt.
Dies empfinden manche Wingo-Kundinnen und -Kunden als irreführend. Ein User auf Reddit etwa meint: Dass Leute mit «geilen Preisen» und lebenslangem Rabatt angeworben werden und sich der eigentliche Preis dann ändert, sei eine «Frechheit».
In einem der Werbespots war gar von «lebenslang zum selben Preis» die Rede.
Gebührenfreie Kündigung ist bis zum 1. Juli möglich
Wingo weist Kundinnen und Kunden im Zusammenhang mit der Preisänderung nicht aktiv auf ihr Sonderkündigungsrecht hin.
Jedoch sei gemäss den allgemeinen Geschäftsbedingungen eine sofortige und gebührenfreie Kündigung des Handy-Abos bis zum 1. Juli 2025 möglich ist. Dies bestätigte die Tochter der Swisscom gegenüber «Moneyland».
Die Preissteigerung bei Wingo ist Teil eines allgemeinen Trends unter Schweizer Mobilfunkanbietern.
Findest du es vertretbar, dass Wingo seine Abopreise um 1 Franken erhöht?
Seit März 2025 haben Salt und Sunrise ihre Abopreise angehoben. Im April zogen Lebara und Yallo nach, mit Erhöhungen von bis zu 2.30 Franken pro Monat.
Auch die neuen Handy-Abos von Sunrise, die seit dem 7. April 2025 erhältlich sind, sind teurer als ihre Vorgänger. Sie bieten dafür aber mehr Leistungen.
Die Hauptmarke Swisscom sowie die Drittmarken Coop Mobile und M-Budget Mobile haben bisher keine generellen Preiserhöhungen angekündigt.