Schwung in WTO-Verhandlungen um Abbau von Fischereisubventionen

Das Wichtigste in Kürze
- Ngozi Okonjo-Iweala bringt als neue WTO-Chefin Schwung in die Fischerei-Verhandlungen.
- Geplant ist beim Fischereiabkommen ein Abbau der Subventionen.
- Die neue Chefin möchte schnelle Resultat liefern.
Ngozi Okonjo-Iweala, neue Chefin der Welthandelsorganisation, hat frischen Wind in die seit 20 Jahren fruchtlosen Verhandlungen über ein Fischereiabkommen gebracht. Die 164 WTO-Mitglieder wollen im Juli auf Ministerebene zusammenkommen, um letzte Hand anzulegen. Das sagte Santiago Wills, der Botschafter Kolumbiens, der die Verhandlungsgruppe führt, am Mittwoch in Genf. Das Ministertreffen soll online stattfinden.
Wills hob hervor, dass Delegationen nun konstruktive Vorschläge zur Überwindung von Meinungsverschiedenheiten machten. Dies anstatt auf Passagen in vorgeschlagenen Texten herumzureiten, die sie ablehnen.
Okonjo-Iweala will schnelle Resultate
«Der Verhandlungsprozess hat mit der Ankunft von Frau Okonjo-Iweala deutlich an Dynamik gewonnen», sagte ein Handelsdiplomat in Genf. Die renommierte Entwicklungsökonomin ist im März in der Organisation mit dem Anspruch angetreten, schnelle Resultate zu liefern. Die WTO soll durch Handelsliberalisierungen nachhaltige und faire Entwicklung zum Wohle aller Länder fördern.
Ein WTO-Sprecher sagte: «Okonjo-Iweala hat das Fischereithema in jedem Treffen und Gespräch mit Ministern und Staats- und Regierungschefs zur Sprache gebracht. Sie überzeugt die Gesprächspartner sehr aktiv, dass ein Deal nötig ist.»
Bei dem Fischereiabkommen geht es darum, Subventionen abzubauen. Wegen staatlicher Förderung in zahlreichen Ländern sind die Fangflotten zu gross, was zu Überfischung beiträgt. Ein Abkommen dieser Art könnte bei dem geplanten WTO-Ministertreffen in Genf Ende November unterzeichnet werden.