Wegen der Corona-Pandemie erlitt die Uhrenbranche einen starken Einbruch im Wachstum. Nun ist sie auf stetigem Erholungskurs.
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Ein Uhrmacher bei der Arbeit. (Archiv) - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Uhrenindustrie kann sich gut von der Corona-Pandemie erholen.
  • Im November wurden Uhren für 2,17 Milliarden Franken verschifft.
  • Dies sind die meisten Exporte seit Oktober 2014.
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Schweizer Uhren erfreuen sich rund um den Globus grosser Beliebtheit: Nach dem coronabedingten Einbruch des letzten Jahres werden 2021 wieder deutlich mehr Zeitmesser ins Ausland exportiert; auch im Vergleich mit vor der Coronakrise.

Die Exportstatistik gilt als guter Gradmesser, wenn es darum geht, der Uhrenbranche den Puls zu fühlen. Und nachdem die weltweiten Lockdowns den Schweizer Uhrenherstellern im Jahr 2020 stark zugesetzt hatten, stehen die Zeichen nun auf Erholung.

Das beweisen auch die am Dienstag von der Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) und dem Schweizerischen Uhrenverband vorgelegten Daten: Im November liefen die vorweihnachtlichen Bestellungen heiss und es wurden Uhren im Wert von 2,17 Milliarden Franken verschifft.

Meiste Exporte seit 2014

Verglichen mit dem Vorjahr ergibt sich daraus ein Plus von 12 Prozent. Dabei seien in Franken gemessen in einem Monat soviele Zeitmesser ausgeführt worden wie zuletzt im Oktober 2014.

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Auch im gesamten bisherigen Jahresverlauf liegen die Uhrenexporte über dem Vorkrisenniveau: Von Januar bis November wurden mit 20,4 Milliarden Franken wertmässig gut 2 Prozent mehr Schweizer Uhren exportiert. Damit rückt sogar der Rekord von 22,3 Milliarden Franken aus dem Jahr 2014 in Griffweite.

Besonders gut werden nach wie vor luxuriöse und damit teure Uhren nachgefragt. Das höchste Preissegment mit Zeitmessern zu Exportpreisen von über 3'000 Franken schneidet Monat für Monat am besten ab.

Swatch Group kann nur teils profitieren

Das spreche für die Genfer Richemont-Gruppe und ihre Luxusmarken wie Cartier, Piaget oder Jaeger-LeCoultre, sagt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Die Swatch Group ist in allen Preissegmenten breit abgestützt vertreten und kann vom Boom bei den Luxusuhren nur teils profitieren.

SWATCH GROUP
Luftaufnahme des Swatch-Hauptsitzes in Biel BE. - Keystone

Die allgemein starke Erholung haben die Uhrenhersteller den Konsumentinnen und Konsumenten der beiden wichtigsten Absatzmärkte USA und China zu verdanken. Das Absatzplus in China beläuft sich auf 35 Prozent. Allerdings kaufen chinesische Konsumenten die Uhren vor allem aufgrund der wegen Corona eingeführten Reisebeschränkungen vermehrt im eigenen Land.

Schweizer Exporte am wachsen

Über die gesamte Wirtschaft hinweg nahmen die Schweizer Exporte im November verglichen mit Oktober auf 21,8 Milliarden Franken zu. Dies teilte die EZV am Dienstag mit. Getrieben wurde die Entwicklung einmal mehr durch die exportstärkste Pharmabranche.

Nach Absatzmärkten wuchsen die Exporte nach Nordamerika um einen Fünftel, diejenigen nach Europa (-0,5%) und Asien (-0,7%) sanken hingegen leicht. Der Anstieg bei den Exporten nach Nordamerika folgt allerdings auf zwei Monate mit markanten Rückgängen.

Die Importe legten um 5,6 Prozent auf 17,58 Milliarden Franken zu. Womit sich in der Handelsbilanz ein Überschuss von saisonbereinigt 4,22 Milliarden Franken ergibt nach 4,30 Milliarden im Vormonat.

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