Mit einem futuristischen Boot wollen drei ehemalige Studenten der EPFL den Geschwindigkeitsweltrekord im Segeln brechen.
Futuristisches Segelboot
Optisch sieht die SP80 überhaupt nicht mehr wie ein Segelboot aus, sondern wie eine technologische Kreuzung aus einer Weltraumrakete und einem radlosen Formel-1-Boliden. - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Schweizer «Raketenboot» soll Geschwindigkeiten von 80 Knoten erreichen.
  • Somit könnte der aktuelle Weltrekord im Segeln gebrochen werden.
  • Der erste Weltrekordversuch der drei Studenten findet im nächsten Frühjahr statt.
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Drei ehemalige Studenten der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) wollen den Geschwindigkeitsweltrekord im Segeln brechen. Sie haben ein futuristisches Boot entworfen, um 80 Knoten (150 km/h) anzupeilen.

Der aktuelle Weltrekord im Segeln liegt bei 65,45 Knoten (121,21 km/h) über 500 Meter. Er wurde 2012 vom Australier Paul Larsen an Bord der Vestas Sailrocket II aufgestellt.

Heute Morgen wurde in der kleinen Werft im Hafen von Mies VD ein symbolischer Meilenstein für das 50-köpfige Team erreicht. Nach zwei Jahren Bauzeit und Tests an Prototypen wurde das Rennsegelboot SP80 in seiner fast fertigen Version zu Wasser gelassen.

Futuristisches Boot mit Drachenflügeln

Optisch sieht es gar nicht mehr wie ein Segelboot aus. Es gleicht eher einer technischen Kreuzung zwischen einer Weltraumrakete und einem Formel-1-Rennwagen ohne Räder.

Das «Boot» ist 10,5 Meter lang und 7,5 Meter breit. Die SP80 hat kein Segel, sondern einen Drachen (Kite). Es gibt auch keinen Mast, sondern ein Powermodul, das das Boot mit dem Kiteflügel verbindet. Die Steuerung erfolgt durch zwei Piloten mit Helmen in einem Cockpit.

«Bevor wir mit 80 Knoten (fast 150 km/h) fahren können, müssen wir das Verhalten des Bootes kennenlernen.» Ziel sei es, bis Dezember 2023 Schritt für Schritt schneller zu werden, bevor das Team in die Winterwerft geht.

Erster Weltrekordversuch im 2024

Dann würden sie im Frühjahr 2024 mit einem optimierten Boot nach Leucate in Südfrankreich zurückkehren. «Um einen ersten Weltrekordversuch für Geschwindigkeit unter Segeln zu unternehmen», erklären die Gründer von SP80.

Das Projekt reifte in den Köpfen der drei Studenten ab 2016 auf dem Waadtländer Campus heran. 2019 stiegen erste Sponsoren ein.

Auch die EPFL hat sich verpflichtet, das Team als akademischen und technologischen Partner zu unterstützen. Die Hochschule ermögliche SP80 den Zugang zu modernster Forschungsinfrastruktur und den wertvollen Rat der Professoren.

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