Die Schiessanlage Widstud in Bülach ist erst zwei Jahre alt – jetzt droht ihr der Konkurs. Der Kanton stuft sie als systemrelevant ein und hilft mit 3,5 Mio.
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Die Schiessanlage Widstud steht kurz vor dem Bankrott. (Symbolbild) - keystone
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Die Schiessanlage Widstud bei Bülach wurde im Sommer 2023 als eine der modernsten Europas eröffnet. Sie bietet über 50 Schiessmöglichkeiten, darunter einen 200 Meter langen unterirdischen Schiesstunnel.

Doch schon jetzt steht die Anlage vor dem finanziellen Aus. Grund sind fehlende Einnahmen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Der Kanton Zürich muss deshalb mit einer Finanzspritze von 3,5 Mio. Franken einspringen.

Schiessanlage sei systemrelevant

Die Anlage ist zwar privat, gilt aber als systemrelevant. Nach der Schliessung der Jagdschiessanlage Embrach ist Widstud die einzige Möglichkeit im Kanton, den obligatorischen Treffsicherheitsnachweis für Jäger zu erbringen.

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Die Schiessanlage Widstud wurde erst vor zwei Jahren eröffnet. (Symbolbild) - Keystone

Deshalb war der Kanton von Anfang an am Aktienkapital beteiligt, wie der «Tages-Anzeiger» weiter berichtet.

Finanzielle Schieflage trotz moderner Ausstattung

Die Besucherzahlen der ersten eineinhalb Jahre blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Besonders im Bereich Sportschiessen und bei Trainings von Sicherheitsorganisationen fehlen die Nutzer.

Die jagdlichen Schiessübungen werden laut Experten wie geplant genutzt. Die hohe Miete belastet das Budget zusätzlich, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Kanton übernimmt Verantwortung

Der Regierungsrat hat die Summe bereits bewilligt. Damit wird der Kanton zum grössten Aktionär, ohne die Stimmenmehrheit zu erhalten.

Kannst du es nachvollziehen, dass in die Anlage derart viel öffentliches Geld gesteckt wird?

Die privaten Investoren werden bei Dividendenausschüttungen bevorzugt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Die Rendite steht laut Kanton nicht im Vordergrund – es gehe um die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe.

Zuletzt soll die Auslastung der Schiessanlage wieder gestiegen sein. Die Sanierung durch Kanton und Private soll die langfristige Entwicklung sichern.

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