Rauchverbot während Arbeit geht selbst Lungenliga zu weit

Das Wichtigste in Kürze
- In fünf Regionen Dänemark wird gegen das Rauchen vorgegangen.
- So ist ab 2020 das Rauchen während Arbeitspausen verboten.
- In der Schweiz zeigt man sich irritiert.
Harte Bandagen für dänische Angestellte im öffentlichen Dienst – wenn sie denn Rauchen. In fünf Regionen Dänemarks wird das Qualmen für sie stark eingeschränkt. Nicht nur während der Arbeitszeit, sondern auch in den Pausen.
Selbst bei der Anfahrt zur Arbeitsstelle soll nicht mehr geraucht werden dürfen. Doch es kommt noch krasser. Auch aus dem Home-Office wird das Rauchen verbannt. Damit soll gegen die hohe Raucherquote vorgegangen werden.
Rauchen ist nichts Illegales
Jede fünfte Person im nordischen Land qualmt. Ab 2020 gilt die Regelung. Ein Vorgehen, das in der Schweiz auf wenig Gegenliebe stösst. «Man darf nie vergessen, dass das Zigarren- oder Zigaretten-Rauchen erlaubt ist», sagt Gregor Rutz gegenüber dem «Bundeshaus Radio».
Der Genussraucher politisiert für die SVP im Nationalrat. Solche radikalen Verbote seien absurd, sagt Rutz. Auch Sibel Arslan, die Teil der Grünen Fraktion ist, hält wenig davon. Erwachsene müssten selbst entscheiden, ob rauchen oder nicht rauchen.
Lungenliga plant nichts
Bei der Lungenliga klingt es ähnlich. Die Gruppe setzt sich pointiert gegen das Rauchen ein. Aber auch sie hält den dänischen Weg für übertrieben. Man erwarte auch nicht, dass eine solche Massnahme in der Schweiz umgesetzt werde.

Doch auch in der Schweiz ist die Zahl der Raucher verhältnismässig hoch. Jüngst wurde sie deswegen von der WHO gerügt. Sie bemängelt, dass die Schweiz es bis 2025 nicht schafft, die Zahl der Raucher zu senken.
In 15 Jahren sollte die Zahl eigentlich um 30 Prozent sinken. 2017 rauchten knapp 20 Prozent der Bevölkerung täglich.