Die Sanierung von Radium aus den 60er Jahren verzögert sich wegen der Pandemie. Doch die Untersuchungen sollen bis 2023 abgeschlossen werden.
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In der Uhrenstadt Biel wurde 2012 viel radioaktives Radium gefunden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Radium-Sanierungen kamen wegen der Pandemie nur schleppend voran und verzögern sich.
  • Der Bund erweitert den Zeitrahmen bis 2023.
  • Es entstehen dadurch aber keine höheren Kosten.
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Wegen früherer Tätigkeiten der Uhrenindustrie sind manche Gebäude und Gärten mit Radium verseucht. Der Bundesrat hat nun beschlossen, ein Jahr mehr Zeit für die Untersuchungen und Sanierungen zur Verfügung zu stellen. Mehrkosten entstünden dadurch nicht.

Der Bundesrat hat am Mittwoch beschlossen, den Aktionsplan Radium bis Ende 2023 zu verlängern. Dies sei notwendig, damit alle potenziell mit Radium kontaminierten Gebäude und Gärten untersucht werden könnten. Und ihre Nutzerinnen und Nutzer geschützt werden könnten.

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Auch Wohnhäuser sind mit radiumhaltiger Farbe gestrichen worden. - Keystone

Laut dem Bundesrat konnte während der Corona-Pandemie der Zeitplan des Aktionsplans nicht wunschgemäss umgesetzt werden. Aufgrund der Pandemie habe das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seine Einsätze vor Ort mehrmals einstellen müssen, insbesondere im privaten Bereich. Diese Zugangsbeschränkungen hätten zu einer Verzögerung geführt.

Keine höheren Kosten durch Pandemie-Verzögerung

Die Regierung wird für das Jahr 2023 anderthalb Millionen Franken bereitstellen. Dieser Betrag entspreche den für den Aktionsplan gesprochenen Mitteln. Diese konnten aber aufgrund der Covid-19-bedingten Einschränkungen zwischen 2020 und 2021 nicht eingesetzt werden.

Bei den historischen Recherchen im Rahmen des Aktionsplans wurden über tausend Gebäude identifiziert. In denen war bis in die 1960er-Jahre mit radiumhaltiger Leuchtfarbe gearbeitet worden. Dass Radium krebserregend ist, war damals noch nicht bekannt.

Bisher wurde nach Angaben des Bundes in rund 880 Gebäuden eine radiumbezogene Diagnose durchgeführt, wobei 137 Gebäude sanierungsbedürftig sind. Bei 116 Liegenschaften sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen.

Die am stärksten betroffenen Kantone Bern, Solothurn und Neuenburg sowie auch die Uhrenindustrie leisten einen freiwilligen finanziellen Beitrag.

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