

Praxistraining für St. Galler Medizin-Studierende

Das Wichtigste in Kürze
- Was in der Ausbildung von Pilotinnen und Piloten seit Jahrzehnten Gewohnheit ist, findet in den letzten Jahren mehr und mehr Einzug in die Medizin: Training am Modell anstatt am Patienten.
Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, können seit Herbst 2020 erstmals Medizin-Studentinnen und -Studenten an der Universität St. Gallen (HSG) ihren Master absolvieren. Im Lehrplan steht auch das Format «Skills-Training». In einem eigens geschaffenen Skills Labs können Studierende dabei invasive technische Fertigkeiten trainieren.
Im neuen Learning Center Square haben am Donnerstag die ersten 16 Studentinnen und Studenten das «kompetenzorientierte Praxistraining» absolviert: Sie legten an Modellen Katheter und Magensonden, tasteten falsche Brüste ab oder nahmen an Phantomen Lumbalpunktionen vor - begleitet von Fachärztinnen und -ärzten.
Die HSG war bislang als Kader-Schmiede für Top-Manager bekannt. In Kooperation mit weiteren Partnern bietet sie erstmals den neuen Studiengang in Humanmedizin an.
27 künftige Medizinerinnen und Mediziner starteten vor eineinhalb Jahren eine Ausbildung in Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften. Mit den beiden anderen Schwerpunkten Grundversorgung und Interprofessionalität soll den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung Rechnung getragen werden.