Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen brechen zweistellig ein

Im ersten Quartal 2025 sind deutlich weniger neue Nutzfahrzeuge auf den Strassen der Schweiz und Liechtensteins immatrikuliert worden. Die Zollthematik verunsichert die Branche stark und behindert Investitionen.
Die Neuimmatrikulationen seien mit einem Minus von knapp 18 Prozent in den ersten drei Monaten «regelrecht eingebrochen», teilte der Importeurverband Auto Schweiz am Donnerstag mit. Lediglich gut 8800 leichte Sachen- sowie Personentransportfahrzeuge wurden von Januar bis März in Verkehr gesetzt, im Vorjahr waren es noch mehr als 10'700 gewesen.
Zolldiskussionen bremsen Investitionen
Der Verband macht insbesondere die Zolldiskussionen dafür verantwortlich. Die Verunsicherung der Unternehmen aufgrund der täglich neuen Hiobsbotschaften zu amerikanischen Zöllen sei massiv, so die Mitteilung. Deshalb würden grosse Investitionen wie die Erneuerung des Fahrzeugparks derzeit in die Zukunft verschoben.
Der Rückgang betreffe zwar alle Fahrzeugkategorien gleichermassen, doch eine besonders: Die Zahl neuer Camper schrumpfte um mehr als einen Drittel.
Bei den leichten Nutzfahrzeugen (Lieferwagen und leichte Sattelschlepper bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) resultiert mit 6727 Inverkehrsetzungen ein Rückgang zum Vorjahr von 13,7 Prozent. Das Segment gilt als Gradmesser für die allgemeine Wirtschaftslage, weil besonders KMU auf diese Fahrzeuge angewiesen sind.
Neuzulassungen schwerer Nutzfahrzeuge brechen ein
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den schweren Nutzfahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Diese kommen im ersten Quartal noch auf 928 Neuzulassungen, was einem Rückgang von 18,7 Prozent entspricht. Da auch schwere Nutzfahrzeuge seit Jahresbeginn neuen CO2-Vorgaben unterstünden, wachse das Fahrzeuganbot an E-Trucks seitens der Importeure bereits seit einiger Zeit stark.
Es werde dank der Befreiung dieser Fahrzeuge von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA auch vermehrt nachgefragt, schreibt Auto Schweiz. Allerdings werden von den genannten 928 neuen Lastwagen erst 169 rein elektrisch angetrieben. Der Marktanteil lag damit bei gut 18 Prozent.
Am stärksten war der Rückgang im ersten Quartal bei den Personen-Transportfahrzeugen mit einem Minus von gut 35 Prozent. In diesem Segment machen die Wohnmobile 90 Prozent der Fahrzeuge aus. Der durch die Covid-Pandemie ausgelöste Camper-Boom, dessen Auslaufen sich bereits im vergangenen Jahr angedeutet hat, fand damit ein jähes Ende.
Und die Aussichten dürften sich wohl nicht so verbessern. Nebst dem schlechten ersten Quartal im Gesamtmarkt, trübe die rückwirkende CO2-Verordnung die Marktstimmung zusätzlich, schrieb Auto Schweiz.