Die Inflation ist erstmals seit 2021 negativ. Was heisst das für Konsumenten, Sparer und die Schweizer Wirtschaft?
Inflation in der Schweiz
Die Inflation in der Schweiz lag im Mai bei minus 0,1 Prozent. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Teuerungsrate in der Schweiz lag im Mai bei minus 0,1 Prozent. Damit sind die Preise erstmals seit vier Jahren gesunken, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt.

Besonders betroffen sind importierte Güter, die durch den starken Franken günstiger werden, berichtet das «Handelsblatt».

Günstigere Preise stärken die Kaufkraft

Für Konsumenten bedeutet das: Viele Produkte werden billiger. Die reale Kaufkraft steigt, weil der Lohn mehr wert ist, so der «Spiegel».

Inflation Schweiz
Negative Inflation: Die Preise sind erstmals seit vier Jahren gesunken. (Symbolbild) - Depositphotos

Experten sehen kurzfristig Vorteile, etwa beim täglichen Einkauf oder bei Importwaren. Auch Reisen ins Ausland werden günstiger, da der Franken stark bleibt.

Negative Inflation: Folgen für Sparer und Mieter

Die niedrige Inflation wirkt sich auf Sparguthaben aus. Die Zinsen sind bereits sehr tief und könnten weiter sinken, wie «cash» berichtet.

Das bedeutet: Wer spart, erhält kaum noch Zinsen auf dem Konto, so das «SRF». Die Schweizerische Nationalbank könnte sogar Negativzinsen einführen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

inflation franken
Sinkende Inflation: Die Sparzinsen bleiben sehr niedrig oder könnten weiter fallen. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Mieten bleiben trotz Deflation relativ stabil. Sie sind in der Schweiz an den Referenzzinssatz gekoppelt, der sich nur langsam verändert, erklärt das Bundesamt für Statistik. Ein schneller Rückgang der Wohnkosten ist daher nicht zu erwarten.

Wirtschaftliche Risiken und Ausblick

Ökonomen warnen vor den Risiken einer längeren Deflation. Wenn Konsumenten mit Ausgaben warten, weil sie auf noch tiefere Preise hoffen, kann die Nachfrage sinken, so «economiesuisse».

Inflation
Experten sehen aktuell keine größere Sorge wegen Deflation. (Symbolbild) - Depositphotos

Das bremst das Wirtschaftswachstum und kann zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Die Schweizerische Nationalbank beobachtet die Entwicklung genau und könnte mit weiteren Zinssenkungen reagieren.

Keine akute Gefahr durch Deflation

Die meisten Experten sehen aktuell aber keinen Grund zur Sorge. Die Deflation ist vor allem auf günstige Importgüter zurückzuführen.

Spürst du die Auswirkungen der Deflation im Alltag?

Die Preise für Dienstleistungen und viele Inlandprodukte bleiben stabil, wie «cash» berichtet. Die Kaufkraft der Schweizer Bevölkerung profitiert kurzfristig von der negativen Inflation.

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