Nationalrat würdigt verstorbenen Kollegen und Ex-Stapi Tschäppät

Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat würdigte Alexander Tschäppät .
- Tschäppät verstarb am 4. Mai 2018.
- Er war von 1991 bis 2003 und von 2011 bis zu seinem Tod im Nationalrat.
- Als Berner Stadtpräsident erlangte der SP-Politiker Berühmtheit.
Für einmal war es still im grossen Ratssaal, in dem es sonst eher geräuschvoll zu- und hergeht. Tschäppät habe zu jenen Persönlichkeiten gehört, die einen nicht gleichgültig liessen, sagte Dominique de Buman (CVP/FR) am Montag vor den versammelten Nationalratsmitgliedern. Vermutlich sei es allen Ratskollegen und -kolleginnen so gegangen. «Er war spontan, direkt und hatte ein ausgeprägtes Gespür für Menschen».

Der Berner Sozialdemokrat sei selten um einen träfen Spruch oder eine pointierte Antwort verlegen gewesen. «Er war unverblümt und nahm kein Blatt vor den Mund.» Im Nationalrat sei er zwar nicht oft ans Rednerpult getreten. Aber wenn er es tat, habe er auch etwas zu sagen gehabt.
«Er war ein Vollblutpolitiker, der gestalten und etwas erreichen wollte», hielt de Buman fest. Bei der Gesetzgebung habe Tschäppät immer auch die Menschen vor Augen gehabt.
Mit Herz und Seele
Der Nationalratspräsident ging auch auf Tschäppäts Rolle als Stadtpräsident von Bern ein. «Die Rolle war ihm auf den Leib geschneidert.» Tschäppät habe sein Amt nicht einfach ausgeführt, sondern es mit Herz und Seele gelebt. Und er habe «sein» Bern mit Verve, Leidenschaft und Humor verteidigt. «Er war Berns bester Botschafter.»

Alexander Tschäppät war am 4. Mai einem Krebsleiden erlegen. Er wurde 66 Jahre alt. Als populärer Stadtvater war er landesweit bekannt. Nationalrat war er von 1991 bis 2003 und von 2011 bis zu seinem Hinschied.
An seine Stelle rückt Adrian Wüthrich, SP-Kantonsparlamentarier aus dem Oberaargau. Er wird voraussichtlich am Dienstag vereidigt.