Zoff mit der Schulleitung: An der St.Galler Primarschule Grossacker kündigten auf einen Schlag 16 Lehrpersonen – auch der Schulleiter sucht das Weite.
Privatschulen haben in Deutschland deutlichen Zulauf - mit konstanten oder weiter steigenden Schülerzahlen in den einzelnen Bundesländern. – Foto: Monika Skolimowska/dpa
Privatschulen haben in Deutschland deutlichen Zulauf - mit konstanten oder weiter steigenden Schülerzahlen in den einzelnen Bundesländern. – Foto: Monika Skolimowska/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • An der St.Galler Primarschule Grossacker kündigen 16 Lehrer auf einmal.
  • Zwischen den Lehrpersonen und der Schulleitung soll es schon lange gebrodelt haben.
  • Eine neue Stelle zu finden, dürfte für die Lehrer jedoch kein Problem sein.
Ad

Knall an der St.Galler Primarschule Grossacker: Auf einen Schlag reichen 16 Lehrer ihre Kündigung ein. Sie unterrichten nur noch bis zu den Sommerferien.

Es soll zu Spannungen zwischen den Lehrpersonen und der Schulleitung gekommen sein. Gegenüber «TVO» sagt Mathias Gabathuler, Leiter Direktion Bildung St.Gallen: «Es existieren unterschiedliche Vorstellungen von der Führungspraxis im Teil des Lehrerteams. Das war mitunter ein Grund dafür, warum so viele gekündigt haben.»

Haben Sie sich je überlegt, Lehrer zu werden?

Das Arbeitsklima an der Primarschule gelte als mühsam bis schlecht. Von Spannungen und enttäuschten Erwartungen ist die Rede. Die Stadt wusste von den Problemen. Sie versuchte, zu schlichten – ohne Erfolg.

Lehrer können sich Kündigung leisten

Besonders in Kritik steht der Schulleiter, der mittlerweile schon selbst seine Kündigung eingereicht hat. Und das offenbar nicht ohne Grund. Gabathuler führt aus: «Manchmal gelingt es einer Führungsperson nicht, den Fokus am richtigen Ort anzusetzen, um mit dem Lehrerteam die Zukunft zu beschreiten.»

Lehrermangel Schule
An der St.Galler Primarschule Grossacker unterrichten 16 Lehrer nur noch bis zu den Sommerferien. (Symbolbild)
Es soll zu Spannungen zwischen der Schulleitung und den Lehrern gekommen sein.
Lehrermangel
Sechs Stellen konnten bereits wieder besetzt werden.

Tamara Wenzler, Präsidentin des städtischen Lehrpersonenverbands, ist einerseits überrascht von der Kündigungswelle, kann diese aber auch nachvollziehen. Sie sagt dem TV-Sender: «Man kann es sich leisten, zu kündigen. Weil wir im Kanton, aber auch in der ganzen Schweiz, einen sehr grossen Lehrermangel haben. Die Stellen liegen praktisch auf der Strasse.»

Deshalb sei es einfacher, zu kündigen, wenn es nicht mehr passe. Auch sei die Überforderung in den vergangenen Jahren gestiegen – besonders in Städten wie St.Gallen. Dies etwa aufgrund grosser Klassen und verschiedener Kulturen.

An der Schule Grossacker konnten mittlerweile sechs von 16 offenen Stellen wieder besetzt werden.

Ad
Ad