Nach Swisstransplant-Debakel: Politiker sehen Handlungsbedarf

Das Wichtigste in Kürze
- Bisher konnte man sich ohne Ausweisdokument online für eine Organspende registrieren.
- Dies zeigt, dass die Schweiz bei der elektronischen Identität im Rückstand ist.
Debakel um das Registrieren bei Swisstransplant. Grund: Es ist möglich, dass eine Person, ohne deren Wissen im digitalen Organspende-Register der Stiftung Swisstransplant registrieren werden kann. Das zeigte eine Recherche von SRF und «Kassensturz».
Wie SRF nun berichtet, sehen Schweizer Politiker grossen Handlungsbedarf, SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi wird folgendermassen zitiert: «Es zeigt sich, dass viele Plattformen in der Schweiz nicht auf dem höchsten Stand der Cyber-Sicherheit sind. Es braucht noch viel mehr Investitionen von Bund und Kantonen, damit die Schweiz eine widerstandsfähige Cyber-Infrastruktur betreibt.»

Auch SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen äusserte sich dazu: «Es fehlt immer noch eine ID, mit der sich eine Person im virtuellen Raum sicher identifizieren kann.» Nachdem das Volk letzten Frühling «Nein» zur elektronischen ID gestimmt hat, wird es jedoch nicht so schnell eine geben.
Zukünftig will Swisstransplant einen Ausweis fordern
Die Firma hat das Register kurzzeitig von Netz genommen, am Dienstag aber bereits wieder aufgeschaltet – zum Missfallen des Datenschutzbeauftragten. Swisstransplant-Geschäftsführer Franz Immer erklärt: «Sie können sich registrieren, aber die Einträge werden nicht validiert. Wir werden die Menschen, die sich jetzt noch elektronisch registrieren, im Nachgang kontaktieren – mit der Bitte, ein Ausweisdokument anzuhängen.» Dadurch soll die Identität derjenigen überprüft werden, die sich jetzt neu online registrieren.