Laut einem Bericht des Aussendepartements weist die Entwicklungshilfe für Myanmar (Birma) finanzielle Engpässe auf.
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Bei einem Hilfsprojekt der Schweiz in Burma hat es laut der «NZZ» vom Montag untragbare Zustände gegeben. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/AP/Aung Shine Oo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entwicklungshilfe für Myanmar ist finanziell am Anschlag.
  • Die Marktdominanz von China sei zu stark.
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Die Entwicklungshilfe der Schweiz in Myanmar (Birma) ist in Misskredit geraten. Dies berichtet die «Neue Zürcher Zeitung» vom Montag. Die Zeitung stützt sich auf einen vertraulichen Bericht des Aussendepartements EDA.

Demnach üben die Revisoren scharfe Kritik an einem Vorhaben, das auf dem Papier wie ein Vorzeigeprojekt aussieht, schreibt die Zeitung.

Projektziel in Myanmar (Birma) könne nicht erreicht werden

Das Projekt könne zum Beispiel das Ziel, die Lebensbedingungen von Gummischneiderinnen zu verbessern, kaum erreichen. Die Marktdominanz der Firmen aus China sei zudem zu stark. Und deren Interesse an einer qualitativ hochstehenden Produktion zu gering, hiess es weiter. Die Kontrolleure des EDA hätten obendrein die grundsätzlich die mangelhafte Analyse der Anspruchsgruppen kritisiert.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza habe das Projekt ausserdem ohne Offerte an die internationale Hilfsorganisation Care vergeben. Dort seien die Verwaltungskosten aber höher als üblich, konstatieren die Kontrolleure.

Länderchef erhält zu viel Lohn

Trotz Verzögerungen habe der Länderchef der Nichtregierungsorganisation eine projektbezogene Entlohnung erhalten, die über dem budgetierten Honorar gelegen habe. Es sei ausserdem zu bezweifeln, dass die Hilfsorganisation in der Lage sei, die aufgedeckten Risiken zu kontrollieren. Und die Verspätung im Projektplan aufzuholen.

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Das EDA betreibt in Myanmar (Birma) ein Entwicklungsprojekt. (Symbolbild) - keystone

Der Schweizer Botschafter in Myanmar (Birma) war laut der «NZZ» bewusst gewesen, dass das Projekt problembehaftet sein könnte. Sie unterstützte daher dessen Prüfung und räume auf Anfrage der Zeitung mittlerweile zwiespältige Resultate ein. Trotzdem stellten sich die Verantwortlichen der Deza gegen einen Abbruch.

Dies würde in Burma schlecht ankommen und die Armen bestrafen. Die Deza habe nach der Prüfung auch Korrekturen eingeleitet und den Fokus des Projektes gestärkt, hiess es gegenüber der Zeitung.

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