Eine Studie untersuchte die Medienkompetenz der Schweizer Bevölkerung. Junge erzielten darin eine bessere Punktzahl als ältere Leute.
Medienkompetenz Studie Schweiz
Eine Studie zeigt, dass junge Schweizer eine bessere Medienkompetenz vorweisen als ältere Generationen. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie hat die Medienkompetenz der Schweizer Bevölkerung untersucht.
  • Deutschsprachige, Männer und höher Gebildete wiesen einen höheren Kompetenzwert vor.
  • Ausserdem zeigten die Daten, dass junge Leute Nachrichten besser einschätzen können.
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Die Medienkompetenz der Schweizer Bevölkerung ist laut einer vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in Auftrag gegebenen Studie nicht sehr hoch. Vielen Befragten fällt es unter anderem schwer, die Kommunikationsabsicht eines Medienbeitrags – ob Information, Kommentar oder Werbung – einzuordnen.

Die vom Bakom auf seiner Webseite veröffentlichte Studie «Die Medienkompetenz der Schweizer Bevölkerung» wurde vom wissenschaftlichen Netzwerk Politools durchgeführt.

Die Befragten erreichten in Tests zu verschiedenen Facetten der Medienkompetenz im Durchschnitt gerade einmal knapp 6 von 19 möglichen Punkten. Das entspricht nicht einmal einem Drittel der Gesamtpunktzahl.

Studie befragt über 3000 Schweizer

Die Studie nehme erstmals für die Schweiz eine Erhebung der Medienkompetenz der erwachsenen Gesamtbevölkerung vor, hält das Bakom dazu fest. Für die repräsentative Umfrage wurden rund 3000 Personen in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz online befragt.

Schweiz Medienkompetenz
In einer Studie zur Medienkompetenz beantworten die Schweizer gerade einmal ein Drittel der Fragen richtig. (Symbolbild)
Soziale Medien Medienkompetenz Schweiz
Im Bereich der Sozialen Medien schneiden die Schweizer etwas besser ab. (Symbolbild)
Medienkompetenz Schweiz Generation
Dabei zeigt sich unter anderem, dass junge Personen Nachrichten besser einschätzen können als Personen aus älteren Generationen. (Symbolbild)
Medienkompetenz Schweiz
Ausserdem sind Deutschsprachige, Männer und Personen mit höheren Bildungsabschlüssen durchschnittlich kompetenter im Umgang mit Medien. (Symbolbild)
Medien Verhalten Einfluss
Medien können das individuelle Verhalten beeinflussen. (Symbolbild)

Die Befragten mussten beispielsweise verschiedene Nachrichtenbeiträge nach ihrer politischen und gesellschaftlichen Bedeutung für die Schweiz einordnen. Auch hatten sie zu beurteilen, ob es sich bei einer gezeigten News um Information, Werbung, Meinung oder Falschinformation handelt.

Die Jungen weisen eine bessere Medienkompetenz auf

Die Analyse der Medienkompetenz nach klassischen soziodemografischen Merkmalen zeigte, dass Deutschsprachige, Männer und höher Gebildete über eine höhere Medienkompetenz verfügen. Im Gegensatz dazu wiesen Französischsprachige, Frauen und Personen mit niedrigem Bildungsstand eine geringere Medienkompetenz vor.

Ebenso zeigte sich, dass jüngere Altersgruppen höhere Kompetenzwerte aufweisen als ältere.

Wie sehr vertraust du Informationen aus Medien?

Als «recht erfreulich» werden die Befunde im Spezialbereich der Social-Media-Kompetenz sowie dem verantwortungsbewussten Umgang mit dubiosen Nachrichten-Posts gewertet.

Im Durchschnitt beantworteten die Befragten 60 Prozent der Fragen bezüglich der Social-Media-Kompetenz korrekt. 87 Prozent von ihnen entschieden sich in einem fiktiven Beispiel einer übereilt via Whatsapp weitergeleiteten Falschnachricht für eine verantwortungsbewusste Reaktionsmöglichkeit.

Das Vertrauen in Medien

Die Auswertungen zeigten ausserdem, dass 10 Prozent der Befragten kein Vertrauen in die Berichterstattung zu politischen und gesellschaftlichen Themen haben. Aber fast ein Fünftel waren der Meinung, dass Medien und Politik Hand in Hand arbeiteten, um die Bevölkerung zu manipulieren.

Zudem war die Hälfte der Befragten ganz oder teilweise der Meinung, eine funktionierende Demokratie sei auch ohne unabhängigen Journalismus möglich.

Laut der Forschung können falsche oder irreführende Meldungen etwa das individuelle Verhalten wie die Impfbereitschaft oder die Wahlabsicht beeinflussen. Sie führten auch dazu, dass ihnen bei aufeinanderfolgendem Kontakt eher Glauben geschenkt werde.

Fühlten sich Personen hingegen durch Desinformation verunsichert, so sinke ihr Vertrauen in Nachrichteninhalte – insbesondere in solche auf digitalen Plattformen.

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