Kurzarbeits-Missbrauchsbekämpfung zahlt sich für den Bund aus

Das Wichtigste in Kürze
- Während Kurzarbeit bezogen werden konnte, wurde der Bund mehrfach ausgetrickst.
- Nun werden die Missbräuche aufgedeckt, wovon der Bund profitiert.
- Bislang wurden 28,4 Millionen Franken zurückgefordert.
Der Bund kommt bei der Bekämpfung von Missbrauch beim Bezug von Kurzarbeit voran. Laut Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wurden bereits 28,4 Millionen Franken zurückgefordert.
Damit sind die geplanten Kosten für die Missbrauchsbekämpfung von 25 Millionen Franken bereits hereingespielt. Dies sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, an einer Telefonkonferenz vom Montag. Insgesamt werden Rückforderungen von rund 70 Millionen Franken erwartet.
Missbrauchsbekämpfung in allen Bereichen
Insgesamt hat das Seco bis im Januar 1139 Meldungen von Missbrauch erhalten. Nach einer Vorprüfung erhärtete sich bei 764 Meldungen der Verdacht. Davon wurden bislang 303 überprüft. Bei den Überprüfungen wurden in 182 Fällen Fehler festgestellt und in 30 Fällen Missbrauch.
Beispielsweise sei an eine Möbelhauskette 3,2 Millionen Franken Kurzarbeit ausbezahlt worden. Doch im April 2020 sei die Arbeitszeitkontrolle dort eingestellt worden, erklärte Zürcher. Daher habe nur die Lockdownphase als Kurzarbeit anerkannt werden können. In der Folge werden 2,1 Millionen Franken wieder zurückgefordert.
In einem anderen Fall hatte ein Autozubehör-Händler bei der Angabe der Arbeitszeit getrickst. Vor der Kontrolle habe er die Stempeluhr abmontiert und behauptet, die Arbeitszeit sei von Hand erfasst worden, berichtete Zürcher. Es stellte sich heraus, dass fast durchgehend gearbeitet worden war. Aufgrund des aufgedeckten Missbrauchs wurde der gesamte Betrag der eingereichten Kurzarbeit von 900'000 Franken aberkannt.