Die Aktionen rund um den Klimastreik provozieren immer wieder. Besonders jetzt, vor den Wahlen im Oktober. Ein Überblick.
Klima-Aktivisten werden extremer. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Klima-Aktivisten machen mit verschiedensten Aktionen immer wieder auf sich aufmerksam.
  • Je näher die Nationalen Wahlen rücken, desto extremer werden sie.
  • Die folgenden fünf Aktionen sorgten besonders für Aufsehen.
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Um zu überleben, braucht der Mensch drei Dinge: Wasser, Luft und Nahrung. Doch die Klimakrise bedrohe eben genau alle dieser Ressourcen, warnen Organisationen wie Klimastreik Schweiz und Extinction Rebellion.

Darum versuchen Aktivisten seit Monaten mit teils aufmüpfigen oder gar heiklen Aktionen auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Dafür nehmen sie Verhaftungen in Kauf, lassen sich an Bäume ketten oder gar aufhängen.

Pseudo-Hinrichtung in St. Gallen

«Die Klima Krise killt» - so die Message des Klimastreiks St. Gallen, welcher diese Woche eine Hinrichtung darstellte. Drei Teenager liessen sich an den Galgen hängen und standen auf schmelzendem Eis. «Die zum Tode Verurteilten heute und morgen sind die Kinder», erklärte eine Aktivistin bei Nau.

Klimastreik
Aktivisten des Klimastreik St. Gallen liessen sich an den Galgen hängen.
Klimastreik
Die schmelzenden Eisblöcke unter ihren Füssen symbolisierten die tickende Zeit.

Grüne Limmat in Zürich

Um über den «bevorstehenden Kollaps unseres Ökosystems» aufmerksam zu machen, färbten Mitglieder der Organisation Extinction Rebellion die Limmat knallgrün. Gemäss der Gruppierung wurde ein ungefährlicher Stoff namens «Uranin» für die Färbung verwendet. Die Aktion war nicht gerade billig: Rund 1800 Franken soll der Farbstoff insgesamt gekostet haben.

Grüne Limmat Extinction Rebellion
Klima-Aktivisten von Extinction Rebellion färbten die Limmat im Kreis 1 knallgrün.
Grüne Limmat
Wie Leichen trieben Mitglieder der Gruppe Extinction Rebellion die grüne Limmat hinunter.

«Blutbad» auf dem Bundesplatz in Bern

Letzten Juni versammelte sich wiederum die Gruppierung Extinction Rebellion für eine Aktion vor dem Haupteingang des Bundeshauses. Rund 100 Demonstranten versuchten künstliches Blut auf dem Bundesplatz zu vergiessen, um die Parlamentarier an ihre Pflichten zu erinnern.

Ein Grossteil des Kunstbluts wurde allerdings von der Polizei beschlagnahmt. Die Blutlachen, die trotzdem hinterlassen wurden, reinigten die Aktivisten im Anschluss der Aktion selber.

Klimawandel
Klimaaktivisten vergossen vor dem Bundeshaus Kunstblut, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
Klima-Aktivisten
Die Aktivisten legten sich auf den Bundesplatz, um gegen die Umweltzerstörung zu protestieren.

Blockierung der Hauptsitze von Credit Suisse und UBS

Für grosses Aufsehen sorgten anfangs Juli rund 70 Aktivisten, welche die Eingänge der Hauptsitze von Credit Suisse und UBS besetzten. Sie errichteten Sitzblockaden und versperrten die Zugänge teils mit Velos und Pflanzenkübeln.

Aktivisten des Klimacamps der Gruppe Collective Climate Justice blockierten am ersten Aktionstag die Bank UBS am Aeschenplatz in Basel.
Aktivisten des Klimacamps der Gruppe Collective Climate Justice blockierten am ersten Aktionstag die Bank UBS am Aeschenplatz in Basel.
klimaaktivisten credit suisse
Auch vor dem Hauptgebäude der Credit Suisse in Zürich versperrten die Aktivisten den Eingang.
Schweiz Demonstration zum Klimaschutz
Polizisten räumten die Blockade in Zürich und nahmen 64 Personen vorläufig fest.

64 Personen wurden von der Polizei festgenommen, nachdem sie passiven Widerstand leisteten. Die Demonstranten beschuldigten die Schweizer Grossbanken, sie würden klimaschädliche Aktionen finanzieren. Gewisse verbrachten teilweise 48 Stunden im Knast, der letzte kam gar nach 23 Tagen frei.

Klimaaktivisten erzählen, wie sie die 48 Stunden in Haft erlebt haben. - Nau

Aus Klimastreik wird Flugstreik

Mitte Juli weitete sich der Streik zum Flugstreik aus. Rund 100 Mitglieder von Klimastreik Schweiz legten sich am Zürcher Flughafen auf den Boden und stellten sich tot.

Mit der sogenannten «Die-In-Aktion» wollten die Aktivisten auf ihre neue Kampagne aufmerksam machen. «Flugstreiker» können sich nämlich seit dem 13. Juli online registrieren und verpflichten sich damit, im Jahr 2020 keine Flugreisen zu machen.

Flugstreik Klimastreik Flughafen Zürich.
Menschen sollen auf dem Boden bleiben statt mit dem Flugzeug abzuheben: Kurz-Streik von Klimaaktivisten am Flughafen Zürich am 13.07.19.
Flugstreik
Da die rund 100 Streikenden den Flugbetrieb nicht beeinträchtigten, wurde die Aktion vom Flughafen Zürich toleriert.
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