

Gemeindepräsi von Grabs SG motzt im Netz über Junge

Das Wichtigste in Kürze
- In Grabs SG wurden junge Erwachsene kürzlich zur Jungbürgerfeier eingeladen.
- Da sich für den Event fast niemand angemeldet hat, verzichtet die Gemeinde auf die Feier.
- Auf Facebook klagt der Grabser Gemeindepräsident öffentlich über seine Bewohner.
An eine Jungbürgerfeier werden jährlich alle Bürger eingeladen, die volljährig werden. Meistens werden die jungen Erwachsenen vom Gemeindepräsidenten empfangen, welcher die Bürger über ihre Rechten und Pflichten informiert.
Auch in der Ostschweizer Gemeinde Grabs SG sollten die jungen Bürger diese Woche für Politik in ihrer Gemeinde begeistert werden. Deshalb lud der Grabser Gemeindepräsident Niklaus Lippuner zu einem Bowling ein.

Das Problem: Nur fünf von insgesamt über 60 Personen wollten teilnehmen. Wie «FM1 Today» berichtet, sollen 40 Personen gar nicht erst auf die Einladung der Gemeinde reagiert haben.
Grabser Gemeindepräsident ärgert sich über seine Jungbürger
Deshalb ziehen Lippuner und seine Kollegen des Gemeinderats die Notbremse: In einem Brief, welcher in einer Facebook-Gruppe veröffentlicht wurde, werden die Bürger über die Absage der Jungbürgerfeier informiert.
Unter dem Facebook-Beitrag äussert sich der Gemeindepräsident gleich selbst zum verschickten Brief. Dabei lässt er seinem Unmut freien Lauf: «Die Jugend gibt mir zu denken», kommentiert er.
Weshalb sich so wenig Junge für den Event angemeldet haben, kann Lippuner nicht verstehen. Bowling sei «neuzeitlich und beliebt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen», findet der FDP-Lokalpolitiker.
Bürger kritisieren den Gemeindepräsidenten
Eine Meinung, die bei den Bürgern von Grabs nicht gut ankommt. Einige User auf Facebook finden, die Jungen sollen selber über das Programm der Jungbürgerfeier entscheiden können.
Halten Sie eine Jungbürgerfeier noch für zeitgemäss?
Zudem wird auch der Anmeldetalon kritisiert: «Handelt es sich um die gleiche Vorlage wie 1974?», fragt ein Benutzer rhetorisch. Es gebe ihm zu denken, dass die Jungbürger die Anmeldung noch immer schriftlich ausfüllen und zur Post bringen müssen.
«Eine Anmeldung per Email oder Online-Plattform wäre zeitgemässer», stimmt ihm eine andere Userin zu.