Joachim B. Schmidt mit Bündner Literaturpreis ausgezeichnet

Das Wichtigste in Kürze
- «Tell» sei eine zügige, spannende und kluge Geschichte, pfiffig und brillant erzählt, teilte die Stiftung Bündner Literaturpreis am Dienstag mit.
Mit Schwung und Sprachfreude spanne Schmidt Satz um Satz das «Schicksal des armen Menschen Tell» auf. Schmidts Tell tauge nicht für nationale Mythen, er sei ein Knurrhahn und Eigenbrötler, ein Grobian und stinke nach Mist.
Zwanzig Täterinnen, Opfer und Komplizen berichten in hundert kurzen Sequenzen über Tells Leben – anschaulich, plastisch und mit je eigener Sicht auf Tell. Schmidt baut vom Hutgruss über den Apfelschuss bis zum Tyrannenmord alles in seine Geschichte ein.
Laut der Preisjury komponiert der Autor die Dramen mit Drehungen, Brechungen, Ironie und unbändiger Fantasie zu einer temporeichen Erzählung. Tell sei eine vielfältige Collage und ein Lesevergnügen – ein «Pageturner».
Der 1981 geborene Joachim B. Schmidt wuchs am Heinzenberg in der Nähe von Thusis GR auf. Vor sechzehn Jahren wanderte er nach Island aus. Er lebt und arbeitet als Autor, Journalist und Reiseleiter in Reykjavík. Die meisten seiner Buchvernissagen feiert er aber am Heinzenberg. Die Preisverleihung findet am 14. April in Cazis GR statt.