Indischer Präsident Ram Nath Kovind besucht die Schweiz

Das Wichtigste in Kürze
- Ram Nath Kovind ist derzeit in der Schweiz auf einem Staatsbesuch.
- Er wird mit den Bundesräten Maurer, Sommaruga, Parmelin und Cassis Gespräche führen.
- Neben einem Freihandelsabkommen wird auch über Forschung und Bildung gesprochen.
Der indische Präsident Ram Nath Kovind war gestern auf Staatsbesuch in Bern. Ein wichtiges Thema ist das Freihandelsabkommen. Amnesty International drängt auf eine Diskussion über die Menschenrechtssituation, insbesondere in den indischen Teilstaaten Jammu und Kaschmir.
Gleich vier Bundesräte empfingen das indische Staatsoberhaupt Ram Nath Kovind: An den offiziellen Gesprächen haben neben Bundespräsident Ueli Maurer, Vizepräsidentin Simonetta Sommaruga, Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis teilgenommen.
Freihandelsabkommen zwischen Efta-Staaten und Indien
Zentrales Thema des Staatsbesuchs wird das Freihandelsabkommen sein, das seit elf Jahren zwischen den Efta-Staaten und Indien verhandelt wird. Die Schweizer Wirtschaft erhofft sich davon den Abbau von Zöllen und Handelsbeschränkungen.

Allerdings gilt es noch einige Unstimmigkeiten zu klären. So ist etwa die Schweiz nicht mit der Auslegung des Patentschutzes Indiens einverstanden. Indien seinerseits fordert einen offeneren Arbeitsmarkt für indische Staatsbürger.
Forschung und Bildung als Thema
Neben dem Freihandelsabkommen sollten beim Staatsbesuch auch die Wirtschaft und Finanzen, die Wissenschaft sowie die Forschung und Bildung thematisiert werden. Der Bundesrat ortet dort besonders Potenzial für eine stärkere Zusammenarbeit.
Bundespräsident Maurer und Ram Nath Kovind nahmen zudem an einem schweizerisch-indischen Wirtschaftsforum in Bern teil. Begleitet wurde der indische Präsident von einer 35-köpfigen Wirtschaftsdelegation.

Die Schweizer Sektion von Amnesty International (AI) drängte derweil auf eine Besprechung der Menschenrechtssituation in Indien. Amnesty hatte Maurer und Cassis nach eigenen Angaben eine Übersicht zur Lage zukommen lassen. Diese fasst die grössten Kritikpunkte in Bezug auf die Menschenrechtslage zusammen.
Freundschaftsvertrag mit Indien
Am Abend fand ein Staatsbankett statt. Es handelte sich um den dritten Staatsbesuch eines indischen Oberhaupts in den vergangenen 15 Jahren. Im Jahr 2017 war Bundespräsidentin Doris Leuthard zu einem Präsidialbesuch in Indien empfangen worden.
Die Schweiz und Indien haben vor 71 Jahren einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Einen regelmässigen politischen Dialog unterhalten die beiden Länder seit 2005.