Im Niger entführte Schweizerin gibt Lebenszeichen von sich

Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Nachrichtenportal ist die im Niger entführte Schweizerin bei guter Gesundheit.
- Sie wurde in die Hände eines lokalen IS-Ablegers überreicht.
- Sie befindet sich wie auch eine im Januar entführte Österreicherin im Grenzgebiet zu Mali.
Vor rund zwei Wochen wurde eine Schweizerin, die seit Jahren im Niger lebt, aus ihrem Haus in Agadez entführt. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten bestätigte den Fall. Nun gibt es ein Lebenszeichen von Claudia A..
So berichtet das nigerianische Nachrichtenportal «Aïr Info», dass Claudia bei guter Gesundheit sei. Sie befinde sich in der Gewalt des Islamischen Staates – Sahel Provinz (ISSP). Die Terrorgruppe habe Mittelsmänner eingesetzt, die die 66-Jährige verschleppt haben. Mittlerweile werde sie im Grenzgebiet zwischen Niger und Mali festgehalten.
Claudia ist dabei nicht alleine: Sie soll zusammen mit der im Januar entführten Österreicherin Eva G. in den Händen der Terroristen sein. Das Portal schreibt, es habe zum Geburtstag der 74-Jährigen ein Foto als Lebensbeweis erhalten.
Die Sicherheitslage in Niger ist schlecht, das EDA rät von Reisen ab, auf Hauptverkehrswegen befinden sich zahlreiche Militärsperren. Wie die «NZZ» unter Berufung auf Tuareg aus Agadez berichtet, schlossen sich die Entführer einem Konvoi an. Damit konnten sie sich durch die Sperren nach Agadez schleusen und die Schweizerin entführen.
Warst du schon einmal in Afrika?
Claudia A. lebt Berichten zufolge bereits seit über 30 Jahren in Afrika. Sie spricht fliessend Arabisch und die Tuareg-Sprache Tamaschek, ist mit einem Tuareg verheiratet und hat die nigerianische Staatsbürgerschaft. Sie arbeitete und engagierte sich in Agadez humanitär, bei Besuchen traf sie auch die Bundesräte Ignazio Cassis und Simonetta Sommaruga.
Der Gefahr einer möglichen Entführung war sie sich bewusst. So bewegte sie sich ausserhalb der Stadt nur mit einer Eskorte. Für terroristische Organisationen in der Gegend sind Ausländer eine wichtige Einnahmequelle. Sie erhoffen sich Lösegelder, wenn sie sie entführen.