Im Corona-Jahr: Weniger Impfungen bei Kindern verzeichnet

Das Wichtigste in Kürze
- Im letzten Jahr wurden Kindern weniger Basisimpfungen verabreicht.
- In einem Helsana-Bericht ist von einem Sieben-Prozent-Rückgang die Rede.
Während die Corona-Impfungen weltweit in aller Munde waren, blieben andere Impfungen für Kinder 2020 eher unter dem Radar. So haben die Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern im letzten Jahr abgenommen. Das geht aus einem Bericht der Krankenversicherung Helsana hervor.
Anzahl Impfungen bei Kindern ging zurück
Die verabreichten Basisimpfungen bei Kleinkindern nahmen während der Corona-Pandemie insbesondere während der ersten Welle ab. Eine volle Kompensation des Rückgangs konnte bis Ende Jahr nicht beobachtet werden.

Die Basis-Mehrfach-Impfungen mit mindestens fünf Wirkstoffen wurden über das ganze Jahr 2020 seltener verabreicht. So resultierte ein Rückgang von mehr als sieben Prozent, was einem Minus von 17'000 Impfungen entspricht. Der Anteil der Kinder mit einer solchen Impfung verminderte sich von 76,2 Prozent im Jahr 2019 auf 71,1 Prozent.
Weiter von der erhofften Masern-Durchimpfung entfernt
Besonders die Masern-, Mumps- und Röteln-Impfung (MMR) wies deutlich tiefere Raten im Vergleich zum Vorjahr auf. Während der zweiten Wette wurde immerhin ein Plus von knapp 10 Prozent an «Aufholimpfungen» verzeichnet. Der Anteil der Kinder mit einer MMR-Impfung verminderte sich aber von 52,7 Prozent im Jahr 2019 auf 46,3 Prozent.
Julia Dratva von der Zücher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) äusserte ihre Bedenken: «Das Ziel einer ausreichend hohen Durchimpfungsrate zum Beispiel für Masern von 95 Prozent liegt damit noch mehr in weiter Ferne.» Der Rückgang der Impfungen sei aus Schweizer Public Health-Sicht problematisch.