Hotels verkaufen Wohnungen, Mitarbeiter bleiben auf Strecke

Das Wichtigste in Kürze
- In Graubünden finden viele Hotelangestellte keine Wohnung mehr.
- Der Bündner Verband fordert neue Lösungen.
In touristischen Regionen wie St. Moritz spitzt sich die Lage für Hotelangestellte zu. Die Suche nach geeigneten Wohnungen gestaltet sich immer schwieriger.
Hoteliers finden kaum mehr passende Unterkünfte für ihr Personal. Die wenigen noch verfügbaren Personalwohnungen entsprechen oft nicht mehr den heutigen Ansprüchen.
Die Wohnsituation ist auch bei Vorstellungsgesprächen ein zentrales Thema. Christoph Schlatter, Direktor des Hotels Laudinella in St. Moritz, sagt gegenüber «SRF»: «Der Druck ist zweifach. Einerseits gibt es keine freien Wohnungen, andererseits sind die Preise gestiegen.»
Ein hausgemachtes Problem
Die Hotels seien aber nicht ganz unschuldig an der Misere.
Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, erklärt zu «SRF»: «Wir Hoteliers haben aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch Personalwohnungen verkauft und Wohnungen daraus gemacht. Diese fehlen uns jetzt.»
Im April berieten Hotelleriesuisse und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete über Lösungen. Dabei entstand ein Leitfaden mit Beispielen.
In Scuol etwa kaufte ein Hotel Gebäude und baute sie für das Personal um.

In Sumvitg schuf die Gemeinde im Baureglement eine Zone für Personalwohnungen. Solche Beispiele sollen andere Betriebe inspirieren – doch die Umsetzung bleibt schwierig.