In Horgen an der Zürcher Pfnüselküste sorgt ein Drogensüchtiger in einem Mehrfamilienhaus monatelang dafür, dass die Bewohner nicht zum Schlafen kommen.
Horgen
Ein Blick auf die Gemeinde Horgen ZH am Zürichsee. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Horgen ZH sorgte ein Drogensüchtiger in einem Haus monatelang für Ärger.
  • Er hielt die Anwohner in der Nacht immer wieder wach.
  • Erst nach einem Jahr wurde der Mietvertrag mit dem Mann gekündigt.
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Vor ziemlich genau einem Jahr fängt für die Bewohnerinnen und Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Horgen ZH die Leidenszeit an. Mitten in der Nacht erwachen sie von einem Hämmern. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um störende Nachtarbeiter, sondern um einen lauten Nachbarn.

Leon B. (Name geändert) schlägt mehrmals mit voller Wucht seinen Kopf gegen das Waschbecken, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Ein Schädelbruch ist für den Anwohner die Folge. Eine Nachbarin erinnert sich noch gut an diese Nacht.

«Es war das erste Mal, als er ausrastete. Ab da hämmerte, stampfte, brüllte und schrie er jedoch immer wieder in der Nacht. Zu Beginn hatten wir aber noch alle Mitleid mit ihm», erklärt die Anwohnerin der Zeitung.

Polizei muss mehrmals anrücken

Irgendwann war es dann aber so weit, dass sie die Polizei riefen. Diese stand in den kommenden Monaten etliche Male vor dem Mehrfamilienhaus. Leon B. wurde immer wieder für kurze Zeit festgenommen oder ab und zu sogar in eine psychiatrische Klinik überführt.

Hatten Sie schon mal Probleme mit einem Nachbarn?

Für einen Rentner, der im Block wohnt, ist klar: Grund für sein Verhalten ist sein Drogenkonsum. «Er ist eigentlich ein freundlicher und lieber Mensch. Ich habe schon ein paar Mal mit ihm gesprochen», erklärt er.

Man sehe aber oft, wie ein Drogenkurier vor dem Haus anhalte und ein Couvert in den Briefkasten von Leon B. werfe.

Kündigung mit Leon B. per Ende August

Nachdem sich die Anwohnerinnen und Anwohner mehrmals bei der Verwaltung gemeldet hatten, kündigte diese schliesslich den Mietvertrag mit Leon B. per 31. August.

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Der Drogenkonsum hatte zu den Ausrastern von Leon B. geführt. - Frank Leonhardt/dpa/dpa-tmn

Die Kündigung wurden jedoch von diesem noch angefochten. Schlussendlich konnte man aber eine aussergerichtliche Einigung erzielen, wie der Rechtsanwalt der Verwaltung der Zeitung mitteilt.

So wie es scheint, haben nun alle Parteien vom Mietende profitiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrfamilienhauses können wieder in Ruhe schlafen und Leon B. hat angeblich seine Drogensucht hinter sich gebracht. Er befindet sich momentan in Therapie.

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