Greensill: Finma-Bericht enthüllt Management-Fehler

Der 92-seitige Bericht der Finanzmarktaufsicht Finma zur Credit Suisse legt massive Versäumnisse offen. Das berichtet die Newsseite «tippinpoint.ch», der der Bericht vorliegt: Schon 2017 startete die Bank die Greensill-Fonds, die später Milliardenverluste verursachten.
Die Fonds basierten auf einem geschlossenen Ökosystem mit Greensill und Softbank, wie «tippinpoint.ch» schreibt. Die Finma kritisiert, dass die Credit Suisse zentrale Aufgaben wie die Bond-Selektion an Drittparteien auslagerte.

Das sei für eine systemrelevante Bank «nicht akzeptabel», heisst es im Bericht laut «tippinpoint.ch». Die Bank musste daraufhin ein Verantwortlichkeitsregime einführen.
Ignorierte Warnungen zu Greensill
Interne Bedenken zu den Risiken wurden früh geäussert, blieben aber ohne Wirkung. Die Manager erkannten die Risiken durchaus, vor allem die starke Abhängigkeit von Greensill als alleinigem Herausgeber der Wertpapiere.
Dennoch beschloss die Bank, eine vertiefte Prüfung der Greensill-Gesellschaften einzuleiten. Das Ergebnis dieser Analyse wurde allerdings nicht abgewartet.
Laut Finma-Bericht lag die Due Diligence bei der wichtigen Entscheidungssitzung «noch gar nicht vor». Später zeigte sich, dass Greensill die Fragen der Credit Suisse nur auf Druck und unvollständig beantwortet hatte.
Trotzdem erhielten die Fonds grünes Licht
Die schnelle Expansion der Fonds führte zu fehlender Transparenz und Kontrolle, wie «tippinpoint.ch» schildert.
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Die Risiken der sogenannten Future Receivables wurden von den Kunden nicht erkannt. Die Marketingunterlagen verschleierten diese Gefahren.
Eskalation und Kollaps
Anonyme Warnungen erreichten 2018 und 2019 die Bankleitung, so «tippinpoint.ch». Die Kommunikation dieser Bedenken blieb erfolglos.
Die Bank vertraute Greensill weiterhin und überliess ihm grosse Freiheiten, wie auch die Finma festhielt. Die Corona-Pandemie verschärfte die Lage.
Das neue Management konnte die Schliessung der Fonds nicht mehr verhindern: Im Februar 2021 wurden Kundengelder eingefroren. Die Finma beauftragte eine externe Untersuchung, deren Ergebnisse nun öffentlich sind.