Gefängnis für Raubüberfälle auf Privathäuser im Kanton Genf

Das Genfer Strafgericht hat am Montag fünf Männer zu Freiheitsstrafen zwischen viereinhalb und siebeneinhalb Jahren verurteilt. Die Verurteilten waren in Häuser eingedrungen, hatten die Bewohner misshandelt und ausgeraubt. Sie alle werden nach Verbüssung der Strafe des Landes verwiesen.
Die höchsten Strafen wurden gegen zwei Brüder aus einem Vorort von Lyon verhängt. Die beiden wurden für schuldig befunden, an einem Abend im Februar 2023 ein älteres Ehepaar in dessen Haus in Cartigny GE überfallen zu haben. Ein Komplize, der mit ihnen zusammen den Plan ausgeheckt haben soll, wurde später in Frankreich festgenommen.
Der ältere der Brüder erhielt siebeneinhalb Jahre Gefängnis, sein jüngerer Bruder sieben Jahre. Den Komplizen, einen 56-jährigen französisch-portugiesischen Doppelbürger, sah das Gericht als Drahtzieher hinter den beiden Raubüberfällen, um die es im Prozess ging. Er erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren.
Schockierende Details der Übergriffe
Die erste der beiden Taten hatte sich bereits im Mai 2021 in Genf ereignet. Die beiden Täter in diesem Fall hatten am helllichten Tag einen 18-jährigen Mann in seinem Zimmer überfallen und ihrem Opfer 12'000 Franken gestohlen. Sie wurden dafür zu fünfeinhalb respektive viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Raubüberfall in Cartigny hatte insbesondere wegen seiner Brutalität für Aufsehen gesorgt. Die Täter fesselten ihre Opfer, schlugen sie und drohten, ihnen die Kehle durchzuschneiden und sie zu verbrennen. Einem der Opfer, einem 80-jährigen Mann, schnitten sie mit einer Schere ins Ohr.
Erst nach zwei Stunden wurde ein Alarm ausgelöst, worauf die Polizei anrückte und die Täter flohen. Die Richter hoben auch die entscheidende Rolle des 56-Jährigen hervor. Dieser habe die Opfer beider Überfälle gekannt und über Informationen zu Goldmünzen verfügt, die das ältere Ehepaar besessen haben soll. Er habe auch gewusst, dass der 18-Jährige eine grössere Summe Bargeld zu Hause aufbewahrte.