Nach der Ankündigung der Trump-Zölle betont der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse die Bedeutung stabiler Handelsbeziehungen zur EU für die Schweiz.
Christoph Mäder
Economiesuisse-Chef Christoph Mäder fordert enge Beziehungen zur EU. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Exporte in die USA kosten künftig 32 Prozent mehr durch neue Zölle.
  • Economiesuisse warnt vor Unsicherheiten und lehnt Gegenmassnahmen ab.
  • Für Chef Christoph Mäder sind stabilere Beziehungen zur EU jetzt entscheidend.
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Die Trump-Zölle beschäftigen die Schweiz weiterhin. 32 Prozent müssen Schweizer Firmen für ihre Exporte in die USA künftig zahlen.

Christoph Mäder ist Chef des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. Im Interview mit den «Tamedia»-Zeitungen sagt er: «Die Zölle treffen die Schweizer Exportwirtschaft hart und sorgen für grosse Unsicherheiten.»

Keine Gegenmassnahmen vorläufig der richtige Weg

Der Bundesrat hat in einer ersten Erklärung am Donnerstag mit Besonnenheit reagiert. Man verstehe die Zölle und deren Berechnungen zwar nicht, auf Gegenmassnahmen will die Schweizer Landesregierung vorerst aber verzichten.

Donald Trump Zölle
An dieser Pressekonferenz im Rosengarten des Weissen Hauses erklärte US-Präsident Donald Trump seine neu eingeführten Zoll-Tarife. - keystone

Das ist der richtige Weg, findet Mäder. «Die Schweiz sollte auf handelspolitische Gegenmassnahmen verzichten und weiterhin auf Offenheit setzen. Genau wie dies der Bundesrat in seiner ersten Reaktion angekündigt hat.»

Die USA sind zweifellos ein wichtiger Handelspartner für die Schweiz. Der mit Abstand wichtigste Exportmarkt bleibt aber die EU.

Mäder sagt deshalb: «Gerade jetzt ist es enorm wichtig, dass wir weiterhin auf gute und stabile Beziehungen mit der EU setzen.»

Die Gefahr durch die SVP-Initiative

Economiesuisse will den Weg der Bilateralen weitergehen. Genau diese Verträge sind durch die 10-Millionen-Initiative der SVP aber gefährdet.

Schweiz EU
Für Economiesuisse-Chef Christoph Mäder sind gute Beziehungen zur EU nach den Trump-Zöllen von zentraler Bedeutung.
Verhandlungen Bilaterale III
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit der ehemaligen Schweizer Bundesrätin Viola Amherd.
Bundesrat
Bundesrat Guy Parmelin (l.) und Economiesuisse-Chef Christoph Mäder.

Der Verband setzt sich daher mit voller Kraft gegen die Initiative ein. Mäder: «Wir sind sehr deutlich, das ist richtig – weil die SVP-Initiative gefährlich ist. Sie verlangt in letzter Instanz die Kündigung der Personenfreizügigkeit.»

Rückendeckung erhält Economiesuisse bezüglich Annäherung an die EU von Mitte-Links. «Es zeigt sich jetzt sehr deutlich: Nur Europa kann für die Schweiz ein verlässlicher Partner sein», sagt etwa SP-Co-Präsident Cédric Wermuth.

Soll die Schweiz die Finalisierung der Bilateralen III mit der EU vorantreiben?

Die Schweiz müsse die Bilateralen III daher schnell ins Ziel bringen. Auch GLP und Grüne fordern eine schnelle engere Anbindung an die EU via Bilaterale III, genauso wie der Tech-Industrie-Verband Swissmem.

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