Sind Vitol und Trafigura in den Petrobras-Korruptionsskandal verwickelt? Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat offenbar ihre Genfer Büros durchsucht.
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Vitol und Trafigura stehen wegen dem Petrobras-Skandal unter Druck. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat die Genfer Büros von Trafigura und Vitol durchsucht.
  • Die beiden Rohstoffhändler stehen wegen dem Petrobras-Korruptionsskandal unter Druck.
  • Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit einer Zeugenaussage eines Geschäftsmannes.
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Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch die Genfer Büros der Rohstoffhändler Trafigura und Vitol durchsucht. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit dem brasilianischen Petrobras-Korruptionsskandal.

Dies teilte die Nichtregierungsorganisation Public Eye unter Berufung auf eine Meldung der brasilianischen Staatsanwaltschaft heute Freitag mit. Die Schweizer Bundesanwaltschaft bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP, im Rahmen eines Amtshilfegesuchs aus Brasilien aktiv geworden zu sein.

Das Unternehmen Trafigura bejahte ebenfalls, einen Besuch der hiesigen Justiz erhalten zu haben. Auf ihrer Website erklärte die Singapurer Gruppe, dass sie reagiert und den Behörden «verfügbare Unterlagen» ausgehändigt habe.

Der Ölhändler Vitol wiederum teilte auf Anfrage von AWP mit, dass er mit den zuständigen Behörden kooperiere. Spezifisch zu den Hausdurchsuchungen in Genf wollte sich das Unternehmen jedoch nicht äussern. Man spreche sich aber für eine «Nulltoleranz bei Bestechungsgeldern und Korruption» aus.

Aussage von Nogueira Herz bringt Vitol und Trafigura unter Druck

PublicEye betonte derweil: Die Ermittlungen in Genf stünden in Zusammenhang mit einer im August erfolgten Zeugenaussage des Geschäftsmannes Carlos Henrique Nogueira Herz.

Nogueira Herz habe in seinem Statement den Gründer von Trafigura, den verstorbenen Claude Dauphin, belastet. Auch der derzeitige Direktor von Vitol Ian Taylor sei deswegen unter Druck.

Konkret warf Nogueira Herz den beiden Führungskräften vor, von Schmiergeldzahlungen an Angestellte der brasilianischen staatlichen Ölgesellschaft Petrobras gewusst zu haben. Diese seien geleistet worden, um in den Jahren zwischen 2011 und 2014 lukrative Verträge zu erhalten.

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