Bis 2000 Ukrainer könnten in der Schweiz Zuflucht suchen

Das Wichtigste in Kürze
- Der Ukraine-Konflikt ist eskaliert.
- Tausende Menschen befinden sich aktuell auf der Flucht.
- Bis zu 2000 Personen könnten laut aktueller Schätzung in die Schweiz kommen.
Die Krise in der Ukraine hat vorerst zu keiner Migrationsbewegung in die Schweiz geführt. Je nach Dauer und Intensität des Kriegs könnten ein paar hundert oder ein- bis zweitausend Menschen hierzulande Zuflucht suchen. Dies gemäss aktueller Schätzung des Bundes.
Kurz- und mittelfristig dürften sich Flüchtlinge aus der Ukraine vor allem in die EU-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien begeben. Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag mitteilte.
Situation wird laufend analysiert
Danach dürften vor allem jene Staaten betroffen sein, in denen bereits heute viele Ukrainerinnen und Ukrainer leben. In der Schweiz ist die ukrainische Diaspora gemäss SEM im europäischen Vergleich mit rund 7000 Personen vergleichsweise klein.

Aufgrund der unklaren und sich rasch verändernden Lage in der Ukraine können gemäss SEM aber keine abschliessenden Beurteilungen vorgenommen werden. Die Situation werde laufend analysiert.
Die Schweiz sei gewillt, sich solidarisch zu zeigen, heisst es beim SEM weiter. Das Asyl-System der Schweiz sei grundsätzlich auf Schwankungen ausgerichtet. Für den Fall grösserer Migrationsbewegungen sei eine Notfallplanung vorhanden.
Keller-Sutter nimmt an ausserordentlicher EU-Sitzung teil
Bereits am Donnerstag hatte das SEM angesichts der Ereignisse entschieden, die derzeit hängigen Asylgesuche von ukrainischen Staatsangehörigen zu sistieren. Vorerst wird kein Entscheid gefällt. Ob die Asyl- und Wegweisungspraxis angepasst wird, kann gemäss SEM noch nicht gesagt werden. Ende 2021 waren in der Schweiz 116 Gesuche von Ukrainerinnen und Ukrainer hängig.

Am Sonntag findet in Brüssel eine ausserordentliche Sitzung der EU-Innen- und Justizminister zur Situation in der Ukraine statt. Bundesrätin Karin Keller-Sutter nimmt an der Konferenz teil.