Basel: Schlug Italo-Baslerin (64) Ehemann mit dem Besenstiel?

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Italo-Baslerin steht wegen Körperverletzung an ihrem Ex vor Gericht.
- Doch auch sie wirft dem Bauarbeiter vor, sie geschlagen zu haben.
- Ein Wort steht gegen das andere.
Eine 64-jährige Italo-Baslerin steht seit Dienstag vor Gericht. Der Vorwurf: Sie soll ihren ehemaligen Lebensgefährten über Jahre hinweg misshandelt haben.
Die Frau weist alle Anschuldigungen von sich. Stattdessen behauptet sie, ihr Ex-Freund sei der gewalttätige Part gewesen.
Die Anklagepunkte sind schwerwiegend. Schläge, Tritte, Drohungen und sogar Attacken mit einem Besenstiel sollen während ihrer fünfjährigen Beziehung vorgefallen sein. Darüber berichtet die «bz basel».
Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten versuchte schwere Körperverletzung, Erpressung und Nötigung vor.
Gegenseitige Vorwürfe
In ihrer Verteidigung behauptet die Angeklagte jedoch, dass ihr Mann gewalttätig sei. Sie beschreibt ihn als eifersüchtigen Mann mit Kontrollzwang. Auch sie hatte ihn wegen Körperverletzung angeklagt, das Verfahren wurde jedoch rechtskräftig eingestellt.
Auch über ihre Schlafgewohnheiten tätigten sie unterschiedliche Aussagen. Er behauptete, dass er am Boden schlafen musste, weil er ihr als Bauarbeiter zu schmutzig gewesen wäre.
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Die Angeklagte spricht nur gebrochen Deutsch und ist Italienerin, während der Ex-Freund aus Brasilien stammt. Beide waren im Gerichtssaal auf Dolmetscher angewiesen, wie die «bz basel» berichtet.
Verdächtiger Darlehensvertrag
Ein Darlehensvertrag wirft weitere Fragen auf. Der Mann hatte sich verpflichtet, der Frau 10'000 Franken zurückzuzahlen. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Mann den Vertrag unter Druck und ohne vollständiges Verständnis unterschrieben habe.
Die Frau behauptet hingegen, dass er immer wieder Geld von ihr geliehen habe, unter anderem für Glücksspiel.
Das Urteil wird am heutigen Mittwoch erwartet.